Inmitten der malerischen Stadt Trikala in Zentralgriechenland erhebt sich ein beeindruckendes Zeugnis osmanischer Architektur: die Osman-Schah-Moschee, weithin bekannt als Bleimoschee oder Koursoum Tzami. Dieses historische Bauwerk, das im 16. Jahrhundert errichtet wurde, spiegelt die kulturelle Vielfalt und die reiche Geschichte der Region wider.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos
Geschichte/Reisen – Die Moschee wurde von Osman Schah, auch als Kara Osman Pascha bekannt, gestiftet. Als Sohn einer Tochter des Sultans Selim I. und langjähriger Gouverneur des Sandschaks von Tirhala, ließ er die Moschee vermutlich zwischen 1550 und 1560 errichten. Osman Schah gründete zudem mehrere wohltätige Einrichtungen in Verbindung mit der Moschee, darunter eine Medrese, ein Armenhaus und eine Karawanserei. Nach seinem Tod im Jahr 1567 oder 1568 wurde er in einer achteckigen Türbe im südlichen Hof der Moschee beigesetzt. Diese Türbe dient heute als Lagerstätte für archäologische Funde.
Das architektonische Meisterwerk wurde von dem berühmten osmanischen Architekten Mimar Sinan entworfen und ist eines von 79 Bauwerken seiner Karriere. Bemerkenswert ist, dass es die einzige von Sinan entworfene Moschee ist, die im heutigen Griechenland erhalten geblieben ist. Das Gebäude besteht aus einer quadratischen Gebetshalle, die von einer großen halbkugelförmigen Kuppel überspannt wird. Eine kürzlich restaurierte Portikus ziert den Eingangsbereich, während das Minarett am nordwestlichen Ende des Bauwerks relativ gut erhalten ist, abgesehen vom fehlenden Dach.
Im Laufe der Jahrhunderte hat die Bleimoschee zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen erlebt. Während der osmanischen Herrschaft war sie das zentrale Gotteshaus der Stadt. Heute steht sie als einziges erhaltenes Beispiel der einst acht Moscheen, die der Reisende Evliya Çelebi im 17. Jahrhundert in Trikala erwähnte. Obwohl die angeschlossenen Gebäude wie Medrese und Karawanserei nicht mehr existieren, bleibt die Moschee ein bedeutendes Symbol für das kulturelle Erbe der Region. (jk)
