In der kretischen Küstenstadt Chania ist die Hasan-Pascha-Moschee am venezianischen Hafen nicht zu übersehen. Einst religiöser Ort, wird die Moschee mittlerweile als Kulturraum genutzt.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Kreta/Chania – Die Geschichte schreibt das Jahr 1645, als nach der Eroberung der Hafenstadt #Chania durch die Osmanen die erste Moschee auf #Kreta errichtet wird. Gebaut zu Ehren des ersten türkischen Garnisonskommandanten Küçük Hasan Pascha erklärt sich schnell der bekannte Name der Hasan-Pascha-Moschee (griechisch Τζαμί του Κιουτσούκ Χασάν oder Γιαλί Τζαμί), an deren Stelle zuvor eine kleine byzantinische Kapelle stand.
Gelegen im venezianischen Hafen direkt am Meer, wurde die Moschee ab 1880 mit seitlichen Säulengängen und sieben kleinen Kuppeln an der Nord- und Westseite an Stelle der Arkaden erweitert. Bis 1923 wurde die Moschee als Gebetsstätte genutzt, dann allerdings wanderten die türkischen Bewohner aus, weshalb das Gebäude zunächst zum Lagerraum wurde. Dann folgte das Volkskunstmuseum, das Touristeninformationsbüro und das Archäologisches Museum von Chania – heute ist die Moschee Ausstellungsraum für Kunst und Kultur.
Interessant zu erwähnen ist, dass die Moschee von einem armenischen Architekten mit Minarett und Palmen im Moscheehof mit Gräbern verschiedener Paschas konzipiert wurde. Das Minarett, welches das kubische Hauptgebäude mit der großen Kuppel ergänzte, wurde im 20. Jahrhundert abgerissen und bei der Renovierung im Jahr 1998 nicht eingeschlossen. (pv)