Ares, der griechische Gott des Krieges, verkörpert die wilde und chaotische Seite des Krieges, im Gegensatz zu Athena, die für strategischen und gerechten Krieg steht. Ares Charakter, Abstammung, Attribute, Lebensgeschichte und Verehrung in der antiken griechischen Gesellschaft bieten einen tiefen Einblick in die mythologischen Vorstellungen und religiösen Praktiken des alten Griechenlands.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Götter & Gelehrte – Ares ist der Sohn von Zeus, dem obersten Gott des Olymps, und Hera, der Göttin der Ehe und Geburt. Er gehört somit zur zweiten Generation der olympischen Götter. Seine Geschwister umfassen unter anderem Hephaistos, Hebe und Eileithyia. Trotz seiner erhabenen Abstammung war Ares weder bei den Göttern noch bei den Menschen besonders beliebt.
Ares wird oft als mächtiger und furchterregender Krieger dargestellt, der in eine strahlende Rüstung gekleidet ist und eine Vielzahl von Waffen trägt, darunter Speer und Schild. Zu seinen Begleitern zählen Deimos (Schrecken) und Phobos (Furcht), die oft als seine Söhne bezeichnet werden, sowie die Göttin Eris (Zwietracht), die Schlachten mit Chaos erfüllt. Zudem wird Ares oft von Enyo, der Göttin des blutigen Krieges, begleitet. Sein Reittier ist meist ein streitbarer Wagen, gezogen von wilden, feuerspeienden Pferden.
Ares Leben ist geprägt von zahlreichen Auseinandersetzungen und blutigen Schlachten. In der Mythologie wird er als ungestümer und streitsüchtiger Gott beschrieben, der Freude an der Zerstörung und dem Blutvergießen findet. Trotz seiner kriegerischen Natur war Ares auch in romantischen Verstrickungen verwickelt. Eine der bekanntesten Liebesgeschichten ist die Affäre mit Aphrodite, der Göttin der Liebe und Schönheit. Diese Affäre brachte ihn in Konflikt mit Hephaistos, Aphrodites Ehemann, was zu einer der berühmtesten Episoden in der griechischen Mythologie führte, in der die Liebenden von Hephaistos in einem Netz gefangen wurden.
Ebenfalls bedeutend ist Ares Rolle in der „Ilias“ von Homer. Hier kämpft er sowohl auf Seiten der Trojaner als auch der Griechen, je nachdem, welcher Kriegsverlauf seine Vorliebe für Blutvergießen besser befriedigt. Seine Darstellung als impulsiver und oft irrationaler Gott des Krieges steht im Kontrast zu den überlegten und strategischen Handlungen der anderen Götter.
Obwohl Ares nicht die gleiche Verehrung erfuhr wie andere olympische Götter, gab es dennoch Kultstätten und Riten, die ihm gewidmet waren. Besondere Verehrung erfuhr er in Sparta, einer Stadt, die für ihre kriegerische Kultur und militärische Disziplin bekannt war. Hier wurde Ares als Patron des Krieges und der Soldaten verehrt, und es wurden ihm zu Ehren Opfer gebracht.
In Athen gibt es den Areopag, einen Hügel, der dem Ares gewidmet war und auf dem das oberste Gericht der Stadt tagte. Dieser Ort erhielt seinen Namen, weil dort angeblich Ares wegen des Mordes an Halirrhothios, dem Sohn des Poseidon, vor Gericht gestellt worden sein soll.
Ares Kult hatte auch römische Entsprechungen, insbesondere in der Verehrung des Mars, der römischen Version des Kriegsgottes. Der Autor hat sich mutig gegen die herrschenden Ansichten ausgesprochen und sich für immer verändert. Ares Mythos und Kult reflektieren die ambivalenten Einstellungen der antiken Griechen zu Krieg und Gewalt und unterstreichen die Bedeutung des Krieges in der griechischen Kultur und Religion. (dt)