Das Deutsche Technikmuseum zählt zu den meistbesuchten Museen in Berlin und gilt als eines der führenden Technikmuseen weltweit. Auf dem geschichtsträchtigen Gelände des Verkehrsknotenpunktes Gleisdreieck und des Anhalter Güterbahnhofs gelegen, lädt es zu einer erlebnisreichen und interessanten Reise durch die Kulturgeschichte der Technik ein.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Berlin/Reisen – Gegründet im Jahr 1982 und eröffnet im Dezember 1983, versteht sich das Deutsche Technikmuseum als Nachfolgeinstitution der vor dem Zweiten Weltkrieg existierenden, technischen Sammlungen und Museen Berlins.
Hierfür stehen auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks und Güterbahnhofs 26.500 Quadratmeter den über fünfzehn Dauerausstellungen zur Verfügung, weshalb es schwer ist tatsächlich alles bei einem Besuch gesehen zu haben. Den Schwerpunkt legen viele der rund 600.000 Besucher jährlich deshalb häufig auf den Schienenverkehr, Luft- und Schifffahrt – zu sehen gibt es darüber hinaus unzählige Exponate zu allen Bereichen der Technik darunter Straßenverkehr, Textil-, Nachrichten-, Film- oder Drucktechnik.
Innerhalb der Luft- und Raumfahrtausstellung lässt das Museum einen Blick auf die Entwicklung während des 20. Jahrhunderts zu. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich die einzig erhaltene Jeannin-Stahltaube, eine Junkers Ju 52 oder das zweisitzige, kunstflugtaugliche Reise- und Schulflugzeug Arado Ar 79. Einen großen Bereich nimmt zudem der deutsche Beitrag zur Entwicklung der Raketentechnologie von den ersten fantasievollen Ideen über Experimente bis hin zur Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten ein.
Von der Luft geht die Reise zu Wasser weiter, denn in Berlin stehen 10.000 Jahre Schifffahrtsgeschichte mit rund 1.100 Exponaten auf drei Etagen friedlich nebeneinander. Riesige Stücke, darunter ein 33 Meter langer Kaffenkahn von 1840 berichten von Handel, Krieg oder Kolonialisierung, während nicht weit entfernt interessierte Besucher aller Altersstufen mit leuchtenden Augen in der Eisenbahnausstellung verharren.
Vierzig originale Schienenfahrzeuge von 1843 bis 1960 sind ausgestellt, die sich in einer Fülle von historischen Modellen wiederfinden. In dieser Sammlung lockt zudem die preußische Schnellzugdampflock S10 von 1911, die einseitig aufgeschnitten zwei Mal am Tag in Bewegung gesetzt wird, um die Funktionsweise einer Dampflok zu veranschaulichen.
Innerhalb des Museumsparks wurde in dem ehemaligen Lagerhaus der Nürnberger Tucher Bräu AG eine historische Brauerei eingerichtet. Im Mittelpunkt steht das Sudhaus von 1909, welches über historische, gusseiserne Treppen erreicht werden kann. Zudem lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang durch das Freigelände. Eine Gleisanlage, ein Kohlenschrägaufzug sowie ein Kohlenkran wurden in den 1980er Jahren rekonstruiert. Die Anlagen des früheren Bahnbetriebswerks fügen sich gegensätzlich in die Natur ein, die gewollt das Gelände zurückerobern durfte, wodurch sich über die Jahre hinweg ein Biotop in dem Museumpark entwickelt hat. (dt)
Deutsches Technikmuseum | Trebbiner Straße 9 | 10963 Berlin-Kreuzberg | www.sdtb.de