Griechenland plant zwei neue Nationalparks im Ionischen Meer und in der Ägäis

Zwei Nationalparks mit mehr als 4000 Quadratkilometern im Ionischen Meer und in der Ägäis hat Griechenland auf der vergangenen Our Ocean Conference in Athen angekündigt.

Aktuell – Die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat anlässlich der Our Ocean Conference in Athen zu einer zügigen Ratifizierung des UN-Hochseeschutzabkommens aufgerufen: „Für uns Menschen ist der Ozean elementare Lebensgrundlage – doch das Leben im Ozean ist selbst akut bedroht. Klimakrise, Verschmutzung und Übernutzung haben verheerende Folgen für die biologische Vielfalt und damit auch für uns. Daher müssen wir die Ozeane besser schützen. Ich setze ich mich deshalb weiter stark für die zeitnahe Umsetzung des im letzten Jahr beschlossenen UN-Hochseeschutzabkommens ein. Denn damit können wir endlich wirksame Meeresschutzgebiete auf der Hohen See einrichten.“

Der Meeresschutz hat für die Bundesregierung eine hohe Priorität. Aktuell erarbeitet die Bundesregierung unter Federführung des Bundesumweltministeriums eine übergreifende und verbindliche Nationale Meeresstrategie zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Meere, die anlässlich der Nationalen Meereskonferenz im Frühjahr 2025 in Berlin vorgestellt werden soll. Darüber hinaus wirkt die Bundesregierung intensiv an den maßgeblichen internationalen Prozessen für den Meeresschutz mit, darunter die 2025 anstehende dritte UN-Ozeankonferenz in Nizza und die Verhandlungen eines internationalen Abkommens gegen die Plastikvermüllung von Umwelt und Meeren.

Auch Griechenland plant mit einem Gesamtbudget von 780 Millionen Euro zwei Projekte zum Schutz der Biodiversität im Mittelmeer. Im Ionischen Meer und in der Ägäis will die griechische Regierung zwei neue Nationalparks zum Schutz des Meeres mit einer Fläche von 4000 Quadratkilometer einrichten. Die Projekte stoßen allerdings auch auf Kritik aus der Türkei.

„Es ist bekannt, dass Griechenland seit langem versucht, im Zusammenhang mit den noch offenen Fragen zur Ägäis von fast jeder Plattform zu profitieren. Trotz des positiven Klimas, das in letzter Zeit in unseren Beziehungen herrscht, ist zu beobachten, dass Griechenland wieder einmal Umweltprobleme ausnutzt.

Wir raten Griechenland, die noch offenen Fragen zur Ägäis und den Status einiger Inseln, Kleininseln und Felsen, deren Souveränität nicht durch internationale Abkommen an Griechenland abgetreten wurde, nicht in seine eigene Agenda einzubeziehen“, so das türkische Außenministerium in einer Erklärung. „Wir möchten auch Drittparteien, einschließlich der EU, dazu raten, sich nicht zum Werkzeug für die politisch motivierten Versuche Griechenlands in Bezug auf Umweltprogramme zu machen.

Auf der anderen Seite möchten wir daran erinnern, dass das internationale Seerecht die Zusammenarbeit, auch in Umweltfragen, zwischen Anliegerstaaten in umschlossenen oder halbumschlossenen Meeren fördert, und in diesem Zusammenhang ist Türkiye jederzeit bereit, mit Griechenland in der Ägäis zusammenzuarbeiten.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass wir keine vollendeten Tatsachen akzeptieren werden, die durch Griechenland auf geographischen Formationen, deren Status umstritten ist, geschaffen werden könnten. Wir bekräftigen, dass diese Meeresparks im Hinblick auf die Probleme zwischen den beiden Ländern in der Ägäis keine rechtlichen Folgen nach sich ziehen werden.“ (opm/mv)

Foto: Kanenori/Pixabay