Der Peplos, ein bodenlanges Frauenkleid, war ein zentrales Element der weiblichen Tracht im antiken Griechenland.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou
Geschichte – Dieses Gewand bestand aus einem rechteckigen, schweren Stoff, der so gefaltet wurde, dass ein oberer Teil als Überwurf, das sogenannte Apoptygma, umgeschlagen war. Anschließend legte man es mit dem Apoptygma nach außen um den Körper. Es gab Varianten des seitlich offenen (ionischen oder lakonischen) und des seitlich zugenähten (dorischen) Peplos. Ein Gürtel verlieh dem Peplos Halt und konnte sowohl über als auch unter dem Apoptygma getragen werden. Oftmals wurde das Gewand über dem Gürtel hervorgezogen, um einen Bausch, den sogenannten Kolpos, zu bilden. An den Schultern befestigte man es mit Fibeln (Gewandnadeln).
Der Peplos war nicht nur ein alltägliches Kleidungsstück, sondern spielte auch in religiösen Zeremonien eine bedeutende Rolle. Bei den Panathenäischen Festen in Athen wurde der Göttin Athene ein kunstvoll gewebter Peplos als Opfergabe dargebracht. Dieses Ritual unterstrich die enge Verbindung zwischen Kleidung, Religion und Identität in der griechischen Gesellschaft.
In der Kunst jener Zeit, insbesondere in der schwarz- und rotfigurigen Vasenmalerei sowie in der statuarischen Plastik seit der Archaik, findet man zahlreiche Darstellungen des Peplos.
Ein herausragendes Beispiel ist die sogenannte Peploskore, eine Statue eines Mädchens aus weißem, parischem Marmor, die um 530 v. Chr. entstand und ursprünglich bunt bemalt auf dem Stand der Athener Akropolis.
Die Bedeutung des Peplos reicht bis in die moderne Modewelt hinein. Der Begriff „Peplum“ bezeichnet heute faltenreiche Bekleidungsformen, die vom antiken Peplos inspiriert sind. Dieser Einfluss verdeutlicht, wie antike Kleidungsstile die Mode über Jahrtausende hinweg geprägt haben und weiterhin prägen. (sd)
