Am Weltgesundheitstag wird auch Hygieia, die Schutzpatronin der Apotheker gefeiert

In jedem Jahr am 7. April wird weltweit der Weltgesundheitstag gefeiert. Mit ihm gedenkt die Weltgesundheitsorganisation ihrer Gründung im Jahr 1948. Doch, wer rückt an diesem Tag in Griechenland ins Scheinwerferlicht?
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Aktuell – Heute feiert die Welt die Gesundheit und zahlreich finden Veranstaltungen zum aktuellen Thema der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt, die an diesem Tag auch ihrer Gründung im Jahr 1948 erinnert.

Als personifizierte „Gesundheit“ steht hierfür in Griechenland auch die Göttin Hygieia oder Hygeia (altgriechisch Ὑγίεια Hygíeia oder Ὑγεία Hygeía) die ursprünglich als unabhängige athenische Heilgottheit bekannt wurde. In der späteren Historie ihrer Taten entwickelte sich um sie ein Mythos als eine der Töchter des Asklepios (der Gott der Heilkunst). Ihre Mutter soll Epione (altgriechisch Ἠπιόνη Ēpiónē) die Göttin für das Lindern des Schmerzes gewesen sein, die Gesundheit wurde Hygieia also bereits in die Wiege gelegt.

Zur Familie gehören laut griechischer Mythologie dann natürlich auch ihre Schwestern Iaso, Akeso und Panakeia, die Göttin der Zauberei und Medizin. Hygieia wurde neben Asklepios allerdings als einzige Göttin besonders verehrt und stieg zur Schutzgöttin der Apotheker auf. Ihr Name leitet sich von Hygiene und hygieinós (ὑγιεινός „der Gesundheit dienlich“) ab, dargestellt wird die Göttin meist mit einem Füllhorn oder einer aus einer Schale trinkenden Schlange.

Aufgrund ihrer Anbetung wird sie bis heute im Eid des Hippokrates erwähnt:

Ὄμνυμι Ἀπόλλωνα ἰητρὸν, καὶ Ἀσκληπιὸν, καὶ Ὑγείαν, καὶ Πανάκειαν, καὶ θεοὺς πάντας τε καὶ πάσας, ἵστορας ποιεύμενος, ἐπιτελέα ποιήσειν κατὰ δύναμιν καὶ κρίσιν ἐμὴν ὅρκον τόνδε καὶ ξυγγραφὴν τήνδε.
Ἡγήσασθαι μὲν τὸν διδάξαντά με τὴν τέχνην ταύτην ἴσα γενέτῃσιν ἐμοῖσι, καὶ βίου κοινώσασθαι, καὶ χρεῶν χρηίζοντι μετάδοσιν ποιήσασθαι, καὶ γένος τὸ ἐξ ωὐτέου ἀδελφοῖς ἴσον ἐπικρινέειν ἄῤῥεσι, καὶ διδάξειν τὴν τέχνην ταύτην, ἢν χρηίζωσι μανθάνειν, ἄνευ μισθοῦ καὶ ξυγγραφῆς, παραγγελίης τε καὶ ἀκροήσιος καὶ τῆς λοιπῆς ἁπάσης μαθήσιος μετάδοσιν ποιήσασθαι υἱοῖσί τε ἐμοῖσι, καὶ τοῖσι τοῦ ἐμὲ διδάξαντος, καὶ μαθηταῖσι συγγεγραμμένοισί τε καὶ ὡρκισμένοις νόμῳ ἰητρικῷ, ἄλλῳ δὲ οὐδενί …

Ich schwöre, Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen anrufend, dass ich nach bestem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Verpflichtung erfüllen werde: Den, der mich diese Kunst lehrte, meinen Eltern gleich zu achten, mit ihm den Lebensunterhalt zu teilen und ihn, wenn er Not leidet, mitzuversorgen; seine Nachkommen meinen Brüdern gleichzustellen und, wenn sie es wünschen, sie diese Kunst zu lehren ohne Entgelt und ohne Vertrag; Ratschlag und Vorlesung und alle übrige Belehrung meinen und meines Lehrers Söhnen mitzuteilen, wie auch den Schülern, die nach ärztlichem Brauch durch den Vertrag gebunden und durch den Eid verpflichtet sind, sonst aber niemandem … (mv)

Hygeia-Skulptur von 1887 in Bad Elster/Albertpark – Foto: Michael Paetzold, Lizenz: Creative Commons by-sa-4.0

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert