Monemvasia ist ein kleines, malerisches Dorf auf einer felsigen Halbinsel an der Ostküste der Peloponnes in Griechenland. Es ist bekannt für seine spektakuläre Lage und einzigartige Geografie. Die Halbinsel, auf der sich Monemvasia befindet, war ursprünglich eine Insel, die durch ein Erdbeben im Jahre 375 n. Chr. vom Festland getrennt wurde. Heute ist sie über einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou
Reisen/Monemvasia – Monemvasia erhebt sich majestätisch aus dem Meer und bietet eine natürliche Verteidigung durch seine steilen Klippen und schroffen Felsen. Die Stadt selbst ist in zwei Bereiche unterteilt: die Oberstadt (Ano Poli) und die Unterstadt (Kato Poli). Die Oberstadt liegt auf dem Gipfel des Felsens und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Myrtoische Meer, während die Unterstadt sich entlang der Küste erstreckt und eine Ansammlung von charmanten, engen Gassen, traditionellen Häusern und byzantinischen Kirchen ist.
Die Geschichte von Monemvasia ist tief in die antike und mittelalterliche Vergangenheit Griechenlands verwurzelt. Der Name „Monemvasia“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „einziger Eingang“ oder „einziger Zugang“, was sich auf den einzigen schmalen Pfad bezieht, der zur Stadt führt und somit eine leicht zu verteidigende Festung darstellt.

Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert von den Byzantinern gegründet und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Handels- und Militärstützpunkt. Ihre strategische Lage machte sie zu einem begehrten Ziel für verschiedene Eroberer, darunter die Normannen, Venezianer und Osmanen. Im Mittelalter erlebte Monemvasia eine Blütezeit und wurde zu einem wichtigen Handelszentrum im Mittelmeerraum.
Während der byzantinischen Herrschaft wurde Monemvasia auch ein kulturelles und religiöses Zentrum. Zahlreiche Kirchen und Klöster wurden erbaut, von denen viele bis heute erhalten sind. Die Kirche Agia Sofia in der Oberstadt ist ein bemerkenswertes Beispiel für die byzantinische Architektur und bietet einen faszinierenden Einblick in die religiöse und künstlerische Vergangenheit der Region.
Monemvasia ist nicht nur reich an Geschichte, sondern auch an Mythen und Legenden, die die Fantasie der Besucher beflügeln. Eine der bekanntesten Legenden erzählt von der Gründung der Stadt durch den byzantinischen Kaiser Mauritius, der sie als strategischen Außenposten gegen die Slawen nutzte. Der Legende nach soll Mauritius eine Vision gehabt haben, die ihn dazu veranlasste, die Stadt an diesem besonderen Ort zu errichten.
Eine andere Legende besagt, dass Monemvasia einst ein Zufluchtsort für Piraten war. Die Piraten sollen die natürlichen Höhlen und versteckten Buchten der Halbinsel genutzt haben, um sich vor ihren Verfolgern zu verstecken und ihre Beute sicher zu lagern. Diese Geschichten tragen zum geheimnisvollen und romantischen Flair der Stadt bei und lassen die Besucher in vergangene Zeiten eintauchen. (sd)
