Nea Anchialos – Wandeln durch die Geschichte

Wo sich heute die Stadt Nea Anchialos befindet, lädt die archäologische Stätte zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Bis zur Zerstörung im 7. Jahrhundert war das Gebiet als „thessalisches oder phthiotisches Theben“ bekannt. Entdeckt wurden bedeutende Stücke, die der nachrömischen Zeit sowie frühchristlichen Jahren zugeordnet werden konnten.
Von HB-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Nea Anchialos – In Magnesia/Thessalien haben Flüchtlinge aus Ostrumelien auf den Ruinen der antiken Stadt Pyrasos Anfang des Jahrhunderts (1906) die heutige Stadt Nea Anchialos erbaut. Südwestlich von Volos gelegen, an der Küste des Pagasäischen Golfs, wurde die ursprüngliche Bebauung im 7. Jahrhundert während der slawischen Bewegungen zerstört.

Lange verfielen die Ruinen, es gibt keine Hinweise auf eine neue Siedlung. Im Jahr 1924 begannen erste Ausgrabungen auf Kosten der Archäologischen Gesellschaft von Athen und sind in zwei Zeitabschnitte unterteilt. 1959 wurden die Ausgrabungen fortgeführt, welche bis 1992 unter der Leitung des Direktors des Byzantinischen Museums von Athen Pavlos Lazaridis ausgeweitet wurden.

Lange verfielen die Ruinen, es gibt keine Hinweise auf eine neue Siedlung. Im Jahr 1924 begannen erste Ausgrabungen auf Kosten der Archäologischen Gesellschaft von Athen und sind in zwei Zeitabschnitte unterteilt. Foto: Hellas-Bote

Gefunden wurde eine Vielzahl an historischen Stücken, die der nachrömischen Zeit bis in die frühchristlichen Jahre zugeordnet werden konnten. Besonders beeindrucken die Mosaikböden mit ihrer reichhaltigen Thematik, zudem konnten unter anderem Überreste der dreischiffigen, frühchristlichen Basilika Agios Dimitrios aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, der Basilika des Erzbischofs Petrus, der Himmelfahrts-Basilika sowie der Märtyrer-Basilika von 431 n. Chr. freigelegt werden.

Neben weiteren freigelegten öffentlichen und privaten Gebäuden, zwei Badehäusern und einer Allee mit Geschäften, wurde ebenfalls die Säulenreihe des Mittelschiffs der Basilika des Erzbischofs Petrus aus dem 6. Jahrhundert wieder aufgestellt. Die Funde erstrecken sich über zehn Basiliken, was darauf schließen lässt, dass sich das Gebiet zu einem frühchristlichen Zentrum entwickelt hatte.

Neben weiteren freigelegten öffentlichen und privaten Gebäuden, zwei Badehäusern und einer Allee mit Geschäften, wurde ebenfalls die Säulenreihe des Mittelschiffs der Basilika des Erzbischofs Petrus aus dem 6. Jahrhundert wieder aufgestellt. Foto: Hellas-Bote

Die wertvollsten Stücke der gefundenen Skulpturen, Keramik, Goldschmiedekunst oder Malerei werden im archäologischen Museum Volos aufbewahrt (Athanasakeion (Alexis Athanasakis ) Museum, Athanasaki Straße, 381 01 Volos) ausgestellt. (cs)

Gefunden wurde eine Vielzahl an historischen Stücken, die der nachrömischen Zeit bis in die frühchristlichen Jahre zugeordnet werden konnten. Foto: Hellas-Bote