Hohlstablenkboot „Pegnitz“ macht sich auf den Weg in die Ägäis

Am Montag, den 17. Juni 2024, wird das Hohlstablenkboot „Pegnitz“ seinen Heimathafen Kiel verlassen. Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende Boot stellt damit in den kommenden Monaten den deutschen Beitrag in der NATO-Unterstützungsmission in der Ägäis.

Aktuell – Das Kieler Boot ist in den letzten Wochen für den Einsatz im Mittelmeer umgerüstet worden, um die Aufgabe als Führungsplattform und somit den deutschen Beitrag im ständigen Marineverband 2 der NATO (Standing NATO Maritime Group 2) und zugleich der NATO-Unterstützungsmission in der Ägäis zu stellen. Sie wird dort die „Grömitz“ ablösen, die seit Mitte Januar als „Flaggboot“ tätig ist.

Für die Kommandantin Kapitänleutnant Jenny Linken (31) und ihre Besatzung ist es der erste Auslandseinsatz einer sogenannten „Truppenwerbeplattform“ die ansonsten nur im Bereich der Ost- und Nordsee unterwegs ist. Nun geht es auf eine lange Reise ins Mittelmeer: „Es warten viele neue Herausforderungen auf uns, aber ich habe eine hochmotivierte Besatzung, die sich auf viele neue Häfen sowie Begegnungen mit den Einheiten anderer Nationen freut“, so Kommandantin Linken. Aufgabe der „Pegnitz“ ist es, als Führungsplattform mit allen Partnern und relevanten Stellen die professionelle sowie auftrags- und situationsgerechte Zusammenarbeit in einer außen- und militärpolitisch wichtigen Region sicherzustellen. Zu diesem Zweck wird die deutsche Besatzung auch von einem türkischen sowie griechischen Verbindungsoffizier begleitet.

Nach kurzer Vorbereitungszeit, der Einsatzausbildung und -vorbereitung freut sich die Besatzung, dass es nun endlich losgeht, auch wenn die Aufgabe für die „Pegnitz“ besonders und nicht alltäglich ist. Ende des Jahres werden Boot und Besatzung wieder in Kiel zurückerwartet.

Hintergrundinformationen

Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO – wie an der SNMG 2. Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab. Die Teilnahmen an den NATO-Verbänden gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten. Sie sind regional nur sehr grob begrenzt.

Auch deshalb sind sie schnell verfügbare maritime Reaktionskräfte, mit denen das Bündnis bei eventuellen Krisen oder Konflikten flexibel operieren kann. Die Marineverbände gehören daher zur NATO Response Force (NRF); und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der Speerspitze der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Die Anforderung: innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin zu verlegen, wo sie jeweils benötigt werden. Zwei der Verbände haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen, die zwei anderen sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.

Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NATO Response Force verstärkt. Sie umfasst damit bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten. (opm)

Foto: Bundeswehr / Jane Schmidt