Geó̱rgios – Der große Märtyrer und Drachentöter: Held des Glaubens, Patron der Völker

Der Name „Geó̱rgios“ ruft weltweit ehrfürchtige Bilder hervor: ein edler Ritter, ein unerschrockener Märtyrer, ein überirdischer Schutzpatron.
Von HB-Redakteurin Sabrina Köhler

Aktuell/Götter & Gelehrte – Insbesondere in der griechisch-orthodoxen Kirche wird der heilige Georg als „Großer Märtyrer“ (Μεγαλομάρτυς) hoch verehrt, sein Festtag am 23. April ist ein Eckpfeiler des liturgischen Kalenders. Doch was macht diesen Heiligen, der die Zeiten überdauerte, zu einer so zentralen Figur des christlichen Glaubens?

Georgs Leben und Wirken ist ein Mosaik aus historischer Wirklichkeit und legendärer Überlieferung. Geboren um 275 in Kappadokien, zeigte er früh eine Standfestigkeit im Glauben. Als römischer Offizier diente er Kaiser Diokletian, stellte sich jedoch gegen dessen grausame Christenverfolgungen. Seine Weigerung, das Christentum abzuschwören, führte zu schrecklichen Foltern und schließlich zu seinem Märtyrertod am 23. April 303.

Besondere Bedeutung erlangte Georg als Bezwinger des Drachen, einer symbolischen Darstellung des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse. In der „Legenda Aurea“ wurde dieser Kampf zum Sinnbild christlicher Tugend, das über Jahrhunderte Generationen von Gläubigen inspirierte. Auf Ikonen der griechisch-orthodoxen Tradition reitet er oft in strahlender Rüstung auf einem weißen Pferd, die Lanze auf den Drachen gerichtet – ein Ausdruck des Triumphes des Glaubens über das Chaos.

In der griechisch-orthodoxen Welt ist der heilige Georgien weit mehr als eine historische Figur oder ein literarisches Motiv. Er gilt als überirdischer Fürsprecher, dessen Schutz und Beistand in schweren Zeiten gesucht wird. Besonders der Ort Lydda, heute Lod in Israel, hat für die Gläubigen zentrale Bedeutung. Hier soll Georg begraben worden sein, und eine prächtige Kirche markiert diesen heiligen Ort, der Pilger aus aller Welt anzieht.

Am Georgstag, dem 23. April, wird sein Gedenken mit Prozessionen, Gebeten und dem Singen traditioneller Hymnen gefeiert. „Χριστέ Μου, Μεγαλομάρτυς Γεώργιος“ – „Mein Christus, Großer Märtyrer Georg“ –, so heißt es in den Liturgien, die die Frömmigkeit und Hingabe der Gläubigen widerspiegeln.

Das Symbol des heiligen Georg – das rote Kreuz auf weißem Grund, bekannt als Georgskreuz – ist weltweit verbreitet und ziert Flaggen und Wappen, unter anderem die von England und Georgien. Aber auch als persönlicher Schutzpatron hat Georg eine unermessliche Bedeutung. Besonders in Krisenzeiten wird sein Beistand angerufen: von Soldaten, Bauern und Feuerwehrleuten gleichermaßen. Der Heilige ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung, ein Schild gegen Gefahr und Ungerechtigkeit.

Ob als Märtyrer, Drachentöter oder Patron – der heilige Georg bleibt ein zeitloser Held des Glaubens. In der griechisch-orthodoxen Kirche wie auch darüber hinaus ist er ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde, der durch seine Mut und seine Hingabe an Gott ein Beispiel für alle ist. Die Worte der Hymne zum Georgstag fassen seine Bedeutung perfekt zusammen: „Du hast den Glauben verteidigt und das Böse bezwungen – heiliger Georgios, großer Märtyrer, sei unser Fürsprecher!“ (sk)

Foto: Hellas-Bote

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