Das Umweltmuseum in Stymfalia zeigt die Verbindung von Kultur und Umwelt auf

Das Umweltmuseum Stymfalia befindet sich in der Bergregion der Präfektur Korinth, in einer Region mit einem reichen Kultur- und Naturerbe. Es wurde 2010 eingeweiht und ist das siebte Mitglied des PIOP-Museumsnetzwerks.

Stymfalia/Korinth – Seine Gründung spiegelt den Schwerpunkt wider, den die Kulturstiftung der Piraeus Bank Group der Verbindung von Kultur und Umwelt beimisst. Auf der Südseite der Präfektur Korinth gelegen, ist Stymfalia eine Hochebene, die von den Gebirgsmassen Zireia, Oligyrtos, Mavrovounio und Gravias umgeben ist. Das Einzugsgebiet der Stymfalia gilt als größtes Gebirgseinzugsgebiet des Peloponnes und ist gleichzeitig das südlichste Feuchtgebiet des Balkans.

Sein Hauptinteresse gilt der reichen organischen Welt des Sees sowie den unterirdischen und sichtbaren Wegen, auf denen das Wasser zirkuliert. Der ökologische Wert der Region, in deren Mittelpunkt das Einzugsgebiet und seine reichen Wälder stehen, wird durch die Aufnahme in das Europäische Netz der Schutzgebiete NATURA 2000 bestätigt. Der Legende nach stellte sich Herkules hier den stymphalischen Vögeln entgegen und tötete sie. Dies ist einer der unzähligen Fälle menschlicher Eingriffe, die die Landschaft der Region geprägt haben. In historischer Zeit wurde am Ufer des Sees eine mittelgroße Stadt von strategischer Bedeutung errichtet: das antike Stymphalos. Jahrhunderte später wurde für kurze Zeit eine mittelalterliche Klosteranlage errichtet. In der Neuzeit erblickten kleine Dörfer das Licht der Welt, die bis heute bewohnt sind. Dieses jahrhundertealte, interaktive und nachhaltige Zusammenleben von Mensch und Natur ist das Hauptmerkmal, das die Region Stymfalia zu einer Kulturlandschaft macht.

Foto: PIOP, N. Daniilidis

Das Umweltmuseum Stymphalia will die wechselseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur sowie ihr harmonisches Miteinander im Stymphalia-Becken veranschaulichen. Zentrale Ziele der museologischen Gestaltung sind die Schärfung des ökologischen Bewusstseins der Öffentlichkeit und die Bewahrung des Wissens über die traditionelle Technik der Region. Diese Intention spiegelt sich museologisch in der Entwicklung der Ausstellung in zwei Modulen wider: Das erste befasst sich mit der Umwelt der Region, während das zweite die Art und Weise dokumentiert, in der sie die Entwicklung menschlicher Aktivitäten und insbesondere der traditionellen Berufe beeinflusst hat. Das erste Modul, das der Umwelt gewidmet ist, nutzt die Linearität des Ausstellungsbereichs und den ungehinderten Blick auf den See und bietet die Möglichkeit, den natürlichen Lebensraum direkt kennenzulernen.

So werden die geologischen Besonderheiten der Region, das Land und das Wasser, sowie ihre Ausbeutung durch den Menschen im Laufe der Jahrhunderte vorgestellt. Danach hat der Besucher die Möglichkeit, die Besonderheiten der See- und Bergbiotope zu sehen, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Flora und Fauna liegt. Den Abschluss des Moduls bildet eine Darstellung des menschlichen Wohnens in der Region von der Antike bis zur Gegenwart, wodurch das menschliche Element in die museale Erzählung eingebracht wird. Die Ausarbeitung dieses Unterabschnitts profitierte in hohem Maße von den Beiträgen des Ephorats der Altertümer von Korinth und des Kanadischen Archäologischen Instituts in Athen. Das zweite Modul konzentriert sich auf die traditionellen Berufe, die in der Region in direktem Zusammenhang mit der Umwelt florierten.

Foto: PIOP, N. Daniilidis

Drei Unterbereiche definieren indirekt den Handlungsbereich des Menschen: der See, die Ebene und der Berg. Eine zentrale Ausstellung, der Querschnitt des Sees, bringt die Flora und Fauna des Sees in das Museum und unterstreicht die Rolle des Sees als treibende Kraft aller menschlichen Aktivitäten in der Region. Der erste Teilabschnitt befasst sich mit der Jagd und dem Fischfang, der zweite mit der Landwirtschaft und dem Weinbau, der dritte mit der Viehzucht, der Imkerei und dem Transport von Zugtieren. Das Museum beleuchtet Themen wie die Notwendigkeit eines ökologischen Gleichgewichts und den Respekt vor der Umwelt. Verschiedene Ausdrucksmittel und audiovisuelle Medien werden eingesetzt, um ein besseres Verständnis der Ausstellungsinhalte zu gewährleisten.
Bildliche Darstellungen beziehen sich auf den Gebrauch der Objekte und werden von entsprechendem audiovisuellem Material mit pädagogischem Charakter begleitet. Die Ziele der Ausstellung werden durch Modelle und Anwendungen, digitale Reproduktionen und Dokumentarfilme unterstützt. Auch der begehbare Querschnitt des Sees im Inneren des Museums bietet dem Besucher die Möglichkeit, die Pflanzen und Fische der Region aus erster Hand zu beobachten.

Das Umweltmuseum Stymphalia umfasst auch eine Cafeteria und einen Souvenirladen, während seine Mehrzweckhalle die Entwicklung kultureller Aktivitäten in der Region durch temporäre Ausstellungen und eine Vielzahl von Veranstaltungen unterstützt. Das Gebäude des Museums fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und ist aus Beton, Stein und Holz maßgefertigt. Die Glasfront des vorderen Teils bietet einen Panoramablick auf den See sowie auf einige der umliegenden Siedlungen. Vom Balkon des Museums aus können Besucher den See und die Tannenwälder an den umliegenden Berghängen bewundern.

Die ökologische Bedeutung des Stymphalia-Sees, die Notwendigkeit, die besonderen Elemente der Natur zu schützen und die Finanzierung der Bewirtschaftung des Sees sicherzustellen, bildeten die Grundlage für das von der EU kofinanzierte Programm „LIFE-Stymfalia: Sustainable Management and Funding of Wetland Biodiversity. Der Fall des Stymfaliensees“. Im Rahmen des Programms werden Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung des Erhaltungszustands von Tierarten und Lebensraumtypen durchgeführt. Parallel dazu werden die wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erhaltung der biologischen Vielfalt untersucht, mit denen die Schutz- und Bewirtschaftungsmaßnahmen in Übereinstimmung mit den aktuellen Leitlinien der europäischen Politik in Bezug auf die Gebiete des NATURA-2000-Netzes finanziert werden.

Im Rahmen des Programms „Mensch und Natur auf den Pfaden der Zeit“ entstand ein Interpretationsparcours durch die Umgebung des Stymphaliasees, um die Kulturlandschaft der Stymphalia zu präsentieren. Der Stymphaliensee ist ein wichtiges Beispiel für die Wechselbeziehung zwischen Natur und Mensch. Das Biotop, die Ruinen der antiken Stadt und die traditionellen Beschäftigungen, die in der Region blühten, beweisen, dass der Mensch auf diesem Land in der Lage war, in Harmonie mit der Umwelt zu leben.

Das Umweltmuseum Stymphalia (MPEST) wurde vom PIOP gegründet, das auch für den Betrieb verantwortlich ist. Es befindet sich in einem eigens dafür konzipierten Gebäude auf einem Grundstück, das von der Gemeinde Stymphalia und dem Forstamt abgetreten wurde. Das Projekt war Teil des Regionalen Operationellen Programms 2000-2006 des Peloponnes und wurde mit Unterstützung der Piräus-Bankengruppe aus dem Dritten Gemeinschaftlichen Förderkonzept finanziert.

Umweltmuseum Stymfalia
GR-20016 Stymphalia Korinthia, Telefon: (+30) 27470 22296

Öffnungszeiten:
Vom 1. März bis 15. Oktober: Täglich (außer dienstags) 10 – 18 Uhr.
Vom 16. Oktober bis zum 28. Februar: Täglich (außer dienstags) 10 – 17 Uhr.

Geschlossen: Dienstag, 1. Januar, Karfreitag (bis 12 Uhr), (griechisch-orthodox) Ostersonntag, 1. Mai, 14. September (lokales Patronatsfest), 15. August, 25. und 26. Dezember

Standardeintritt: € 4,00
Ermäßigtes Ticket: € 2,00

Für einen besseren Service wird empfohlen Gruppenbesuche im Voraus beim Museum anzumelden. Der Eintritt für Besucher mit Behinderung ist frei. Für Gruppenbesuche ist es notwendig das Museum im Voraus zu informieren.

Weitere Informationen auf https://www.piop.gr/el/diktuo-mouseiwn/Mouseio-Periballontos-Stymfalias/to-mouseio.aspx. (opm)

Foto: PIOP, N. Daniilidis

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert