Alles nur Schein beim Scheinkrokus?

Rund 114 Arten der Scheinkrokusse sind hauptsächlich im Mittelmeerraum und im südlichen Afrika verbreitet. Meist sieht man nicht viel von ihnen, denn sie wachsen nur knapp über dem Boden.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Scheinkrokusse (Romulea), die auch Sandkrokusse genannt werden, gehören zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Weshalb sie so genannt werden? Na, sie ähneln den „richtigen“ Krokussen doch sehr. Rund 114 Arten sind bekannt, die als Frühlingsblüher eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind, obwohl die Blüten meist nicht duften. Allerdings hängt das stark von ihrem Standort ab, denn auch Herbstblüher, nach den ersten Regenfällen, sind unter den verschiedenen Arten bekannt. Ohne ihre Blüte würden sie kaum auffallen, denn ihr meist karges Grün wächst nur knapp über dem Boden.

Hauptsächlich im Mittelmeerraum und im südlichen Afrika fühlen sich die Pflanzen wohl, die als laubabwerfendes oder (seltener) immergrünes, krautiges Gewächs eingestuft sind. Je nach Art bilden sie sehr unterschiedlich geformte Knollen als Überdauerungsorgane aus. Dafür sind ihre Blüten umso schöner anzusehen, die es so ziemlich in fast jeder Farbe von weiß, gelb bis orangefarben oder rosafarben bis lila gibt. In ihrem Inneren schützen sie den Fruchtknoten, der aus drei Fruchtblättern besteht – schließlich werden 20 bis 100 Samen ausgebildet.

Ihren Gattungsnamen Romulea erhielten die Scheinkrokusse 1772 durch Giovanni Francesco Maratti, der ihn an den Gründer Roms, also Romulus, anlehnte. In Italien wachsen nämlich zwölf der Scheinkrokuss-Arten – im Mittelmeerraum, in Westeuropa und Makaronesien sind es 15 Arten. 16 Arten umfassen die Inseln des westlichen Mittelmeerraumes und 83 Arten wurden im südlichen Afrika gefunden. (pv)


Scheinkrokusse (Romulea)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
Unterfamilie: Crocoideae
Wissenschaftlicher Name: Romulea


Romulea ramiflora – Scheinkrokus/Sandkrokus in Griechenland – Foto: Hellas-Bote