Ptolemaios III. Euergetes: Der Wohltäter auf Ägyptens Thron

Ptolemaios III., geboren um 284 v. Chr., war der älteste Sohn von König Ptolemaios II. und Königin Arsinoë I. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 246 v. Chr. bestieg er den ägyptischen Thron und führte das Reich zu neuer Größe.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou

Geschichte – Seine Herrschaft von 246 bis 222 v. Chr. setzte die Tradition der griechisch-makedonischen Herrscher in Ägypten fort, die das Land mit einer Mischung aus hellenistischem Erbe und ägyptischer Kultur prägten. Doch Ptolemaios III. stellte auch in vielerlei Hinsicht das griechische Erbe ins Zentrum seines Reiches, wobei er sowohl in militärischen als auch in kulturellen Aspekten eine starke Verbindung zu Griechenland aufbaute.

Die militärische Bedeutung Griechenlands in seiner Herrschaft wurde im Dritten Syrischen Krieg deutlich. Dieser Krieg, der von 246 bis 241 v. Chr. Zwischen Ägypten und dem Seleukidenreich geführt wurde, fand nicht nur auf dem Schlachtfeld in Asien statt, sondern auch auf den griechischen Inseln und in der Region um das Mittelmeer. Ptolemaios III. verstand sich als Verteidiger der griechischen Welt, indem er die griechischen Poleis gegen die wachsende Macht der Seleukiden unterstützte. Er zeigte auch während der Belagerung von Antiochia, dass er in der Tradition der makedonischen Kriegerkönige stand, die das Erbe Alexanders des Großen weiterführte.

Die militärischen Erfolge des Ptolemaios III. wurden nicht nur in Ägypten, sondern auch in Griechenland gefeiert. Der Sieg im Dritten Syrischen Krieg und die Kontrolle über bedeutende griechische Hafenstädte und Gebirgspässe, die als strategische Schlüsselregionen in der Ägäis galten, festigten die Position des Ptolemaios als Verteidiger der griechischen Welt. In der griechischen Kultur wurde er daher als „Euergetes“ – der Wohltäter – verehrt, und seine Belagerung wurde auf zahlreichen Inschriften in Griechenland und Ägypten dokumentiert. Dies war ein Beweis dafür, dass er in Griechenland nicht nur als Herrscher von Ägypten, sondern auch als Teil des hellenistischen Königshauses wahrgenommen wurde.

Sein Einfluss auf den griechischen Weltkrieg war jedoch nicht nur auf militärische Erfolge beschränkt. Ptolemaios III. förderte die griechische Kultur, insbesondere in Alexandria, das zu dieser Zeit als kulturelles Zentrum der hellenistischen Welt galt. Als aktiver Patron von Wissenschaft und Philosophie unterstützte er das berühmte Museion, die Wissenschaftseinrichtung von Alexandria, und förderte griechische Gelehrte, dort zu arbeiten. Unter seiner Schirmherrschaft fand die Bibliothek von Alexandria ihre größte Blüte, als griechische Gelehrte wie Eratosthenes von Kyrene an die Spitze dieser Institution aufstiegen und das wissenschaftliche Leben sowohl in Griechenland als auch in Ägypten belebten.

Ptolemaios III. stärkte nicht nur die politische und militärische Bedeutung Ägyptens, sondern sicherte auch die griechische kulturelle Vorherrschaft. Die Förderung griechischer Künste, Literatur und Wissenschaften im griechischen Stil stellte sicher, dass Alexandria weiterhin als leuchtendes Symbol des hellenistischen Erbes galt. Auch auf den griechischen Inseln und im griechischen Festland sorgt seine Politik dafür, dass die griechische Kultur und die Errungenschaften der hellenistischen Ära weiterwachsen.

Als „Wohltäter“ in der griechischen Tradition festigte Ptolemaios III. seine Rolle als Beschützer und Förderer der griechischen Welt. Sein Engagement, sowohl militärisch als auch kulturell, trug dazu bei, dass Ägypten nicht nur als Land der Pharaonen, sondern auch als ein Zentrum der hellenistischen Kultur und Wissenschaft in der griechischen Welt wahrgenommen wurde. In seiner Herrschaft spiegelte sich somit die Fortsetzung des griechischen Erbes wider, das durch die Ptolemäer in Ägypten und darüber hinaus lebendig gehalten wurde. (sd)

Foto: Jastrow (2006), Gemeinfrei, wikimedia.org

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