Die Kieler Woche, das größte Segelsportereignis der Welt und gleichzeitig Nordeuropas größtes Sommerfest, zieht alljährlich Millionen von Besuchern in ihren Bann. Was als reine Segelregatta Ende des 19. Jahrhunderts begann, hat sich über die Jahrzehnte zu einem internationalen Event entwickelt, das sowohl Segelsportbegeisterte als auch Kulturinteressierte gleichermaßen anzieht. Mit einem vielfältigen Programm aus über 2.000 Einzelveranstaltungen ist die Kieler Woche mehr als nur ein Segelereignis – sie ist ein Fest für die ganze Stadt.
Von HB-Redakteurin Ebru Ataman und Leo Dillikrath
Weltweit – Jährlich lockt dieses Highlight zwischen drei und vier Millionen Gästen an die Kieler Förde, darunter über 4.000 Segler aus 47 Nationen (Stand 2023). Auch militärische Einheiten aus mehr als 14 Nationen und Delegationen von 13 Städten aus 11 Ländern sind zu Gast. Gemeinsam feiern sie das besondere Flair der maritimen Festwoche.
Herzstück der Kieler Woche bleibt jedoch der Segelsport. An den Ufern der Förde messen sich Segler aus aller Welt in verschiedenen Disziplinen. Ein absoluter Höhepunkt ist die Windjammerparade, die seit 1998 jedes Jahr Tausende von Zuschauern an die Förde lockt. Über 100 Großsegler, historische Dampfschiffe und unzählige Segelyachten ziehen majestätisch über das Wasser und bieten ein atemberaubendes Spektakel. Auch Marine- und Segelschulschiffe aus aller Welt beteiligen sich an der Parade, legen an der Oskar-Kusch-Mole an und laden die Besucher zum „Open Ship“ ein, wo sie die Schiffe hautnah erleben können.
Neben den sportlichen Wettbewerben verwandelt sich die Kieler Innenstadt während der Festwoche in eine riesige Open-Air-Bühne. Über 500 Konzerte auf rund 20 Bühnen sorgen für musikalische Vielfalt. Von international bekannten Künstlern bis hin zu lokalen Bands – das Musikprogramm lässt keine Wünsche offen. Doch die Kieler Woche bietet weit mehr als Musik: Straßenkünstler, Kleinkünstler und Stelzenläufer begeistern die Besucher. Besonders die leuchtenden Augen der Kinder, wenn sie den farbenfrohen Darstellungen nachgehen, machen die Kieler Woche zu einem Erlebnis für die ganze Familie.
Ein besonderes Merkmal der Kieler Woche ist die Offenheit des Festes: Alle Veranstaltungen sind kostenlos zugänglich. Dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre der Gemeinschaft, die Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft und aus verschiedenen Ländern zusammenbringt. Das Fest baut Brücken und feiert die Vielfalt.
Seit 2005 wird im Rahmen der Kieler Woche auch der Weltwirtschaftliche Preis verliehen. Diese Auszeichnung ehrt Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen Gesellschaft und wird vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), der örtlichen Industrie- und Handelskammer sowie der Stadt Kiel verliehen. Dieser Preis verleiht der Veranstaltung zusätzlich eine internationale und intellektuelle Dimension.
Die Kieler Woche endet traditionell mit einem spektakulären Höhenfeuerwerk, dem „Sternenzauber über Kiel“. Während die Lichter den Himmel über der Förde erhellen, verabschieden sich Besucher und Teilnehmer gleichermaßen von einem Fest, das in seiner Vielfalt und Begeisterung seinengleichen sucht. Die Emotionen, die diese Momente bei den Besuchern auslösen, bleiben lange in Erinnerung – und viele kehren Jahr für Jahr zurück, um die einzigartige Mischung aus Segelsport, Kultur und maritimem Flair erneut zu erleben. Die Kieler Woche 2025 findet vom 21. bis 29. Juni 2025 statt.
Die Region entdecken
Neben dem Trubel der Kieler Woche bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und Entdeckung. Die Strände an der Ostsee laden zum Verweilen ein, während die beschaulichen Küstenorte wie Laboe und schönbergische maritime Träume wahr werden lassen. Ob bei einer Hafenrundfahrt, einem Besuch des Marine-Ehrenmals oder einem Segelausflug – die Möglichkeiten, die Kieler Bucht und ihre Umgebung zu erkunden, sind nahezu grenzenlos.
Besonders Familien kommen hier auf ihre Kosten. Die flach abfallenden Strände sind ideal für Kinder, die unbeschwert in der Ostsee planen oder Sandburgen bauen können. In Laboe wartet außerdem eine Meeresbiologische Station auf große und kleine Entdecker. Naturfreunde schätzen die idyllische Ruhe der Naturschutzgebiete, während Aktivurlauber sich beim Surfen, Kiten oder Paddeln austoben können. (ea/ld)