An der Mündung der Elbe in die Nordsee liegt #Cuxhaven mit dem größten deutschen Seeheilbad, einem der größten Fischereihäfen Deutschlands und einem pulsierenden Tourismus.
Von HB-Redakteur Leo Dillikrath
Cuxhaven – „Moin, Moin“, grüßt der Besucher der drittgrößten Stadt an der niedersächsischen Nordseeküste und „sabbelt“, schließlich ist mit einem „Moin“ alles bereits gesagt. Aber so sind sie halt, die Touristen, die sich von Cuxhaven in den Bann ziehen lassen und so gerne doch mitteilen wollen wie gut ihnen ihr Aufenthalt gefällt.
Zwar belegen Funde von Urnen ein auf 4000 v. Chr. datiertes Großsteingrab die Siedlungsgeschichte, aber Cuxhaven selbst gehört eher zu den jüngeren Städten in Deutschland. Im Jahre 1394 traten die Herren Lappe das Schloss Ritzebüttel an Hamburg ab und so gehörte das Gebiet 1937 zu Hamburg. 1872 schlossen sich die Hafensiedlung Cuxhaven und das Amt Ritzebüttel zur heutigen Stadt zusammen – erst 1924 wurde Cuxhaven eigenständig. Sie liegt an der nördlichsten Spitze Niedersachsens und an zwei Seiten von Wasser umgeben.
Die Herkunft des Namens konnte bis heute nicht gesichert belegt werden, denn während viele ihn auf das niederdeutsche Wort koog „eingedeichtes Land“ zurückführen, sprechen andere die Herkunft germanischen Worten mit dem Verweis auf Kugel, Buckel oder Hügel und der erhöhten Lage auf dem Schwemmlandufer zu.
Zu den beliebtesten Fotomotiven gehört die Kugelbake, Cuxhavens Wahrzeichen. Das hölzerne Seezeichen markiert den Übergang von der Unter- zur Außenelbe an der Elbmündung. Seit 1913 im Wappen der Stadt abgebildet beträgt ihre Höhe gemessen vom mittleren Tidehochwasser bis zur Mitte der kleinen Kugel 28,4 m. Während das Vorgängerbauwerk als Leuchtturm genutzt wurde, wird die Kugelbake mittlerweile als Touristenattraktion nachts angestrahlt.
Überhaupt hat der Tourismus einen hohen Stellenwert in Cuxhaven. Bereits 1816 wurde das erste Seebad gegründet, seit1964 ist Cuxhaven ein staatlich anerkanntes Seeheilbad. Jährlich über drei Millionen Übernachtungen zählt die Stadt mit den Gebieten Döse, Duhnen und Saglenburg zu den meistbesuchten Kurorten in Deutschland. Der Strandbereich ist hier kurtaxpflichtig. Im Kurort Duhnen lockt zudem das Erlebnisbad „Ahoi!“, touristisch ausgebaut wurde zudem die Cuxhavener Kernstadt mit Grimmershörn, dem Lotsenviertel und Ritzebüttel.
Wer sich für die Fischerei rund um einen der größten Fischereihäfen Deutschlands interessiert, dem bietet sich im Windstärke 10 – Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven ein Blick auf die historischen Herausforderungen der Seefahrt. Auf rund 4.000 Quadratmeter wird die Geschichte der Fischerei bis hin zur Fischverarbeitung sowie die Verbindung mit Cuxhaven selbst beleuchtet. Das Museum wurde durch Wrackfunde in der Nordsee sowie eine auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete Ausstellung familienfreundlich gestaltet.
Die Schifffahrt nimmt ebenfalls im Stadtmuseum einen umfassenden Bereich ein und bietet eine Zeitreise von der Kaiserlichen Marine zur heutigen Bundeswehr. Fotos sowie einige Ausstellungsstücke können im Deutschen U-Boot-Museum in Altenbruch besichtigt werden.
Empfehlenswerter Fotospot ist die Hermine, Gaffelschoner von 1904 und das einzige ganz aus Holz erhaltene Exemplar dieser Art. Fotos gibt es jedoch nur von außen am Schleusenpriel, wo das Boot als maritimes Denkmal aufgestellt wurde.
Zwar nur mit einer Führung möglich ist der Besuch im Fort Kugelbake, es lohnt sich jedoch. Das Ford wird heute als Freilichttheater genutzt und ist eine historische Marine¬festung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Zu den ältesten erhalten Profanbauten der Backsteingotik in Norddeutschland zählt das für Besucher zugängliche Schloss Ritzebüttel aus dem 14. Jahrhundert. Nicht mehr erhalten sind allerdings die Verteidigungsanlagen, an die nur noch Fragmente im Schlossgarten erinnern. Von Bedeutung sind zudem die Hapag-Hallen. Die historische Auswanderungsanlage in Cuxhaven wird eher selten noch zur Abfertigung von Kreuzfahrtpassagieren genutzt.
Abschließend möchte ich die fantastische und erholsame Natur nicht vergessen, denn die Wattflächen rund um Cuxhaven gehören zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt, können viele der Flächen zu Fuß erreicht werden. In dem Salzwiesengebiet Duhner Anwachs zwischen Duhnen und Sahlenburg brüten Brechvögel, Austernfischer, Rotschenkel oder Silbermöwe.
Beliebt sind auch die Duhner Heide mit der duftenden Schwarzen Krähenbeere, die den nur an der Küste entstanden Krähenbeer-Heiden den Namen gab, oder der Wernerwald im Kurteil Sahlenburg, wo übrigens direkt neben dem Waldweg Arensch-Sahlenburg eine U-förmige Bodenmulde dort entstanden ist wo die Startstelle der Operation Backfire lag. (nb/ld)