Gemeinsam mit der Künstlerin LOTTE appelliert die Kinderrechtsorganisation terre des hommes, geflüchtete Kinder und Jugendliche an den Außengrenzen der EU nicht im Stich zu lassen.
Aktuell – Als terre des hommes-Botschafterin hatte LOTTE zuvor Projekte für geflüchtete Kinder in Athen und auf der griechischen Insel Kos besucht, die Arbeit der terre des hommes-Partnerorganisationen kennengelernt und sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht.
„Ich wusste von den schrecklichen Pushbacks, bei denen Kinder, Jugendliche und Familien mit Gewalt zurückgedrängt werden, wenn sie über das Meer nach Griechenland fliehen. Aber zu sehen, wie traumatisierte, schutzbedürftige und sogar unbegleitete Kinder während ihrer Asylverfahren auf Kos hinter Stacheldraht auf riesigen Betonfestungen festgehalten werden, war ein Schock für mich. Wenn Kinder eingesperrt oder von ihren Familien getrennt werden, ist das niemals und durch nichts zu entschuldigen“, so LOTTE.
Das Lagersystem auf den griechischen Inseln wird von terre des hommes und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen seit langem kritisiert: Neben der kinderrechtswidrigen Inhaftierung werden durch die fehlende Privatsphäre, die völlig unzureichende Gesundheitsversorgung und mangelnde Bildungsangebote Kinderrechte systematisch verletzt. „Selbst, wenn sie ein Bleiberecht bekommen, landen Familien in Kos oft auf der Straße, weil das griechische Aufnahmesystem so gut wie keine Unterstützung bietet“, so LOTTE weiter.
Auch in Athen leben zahlreiche unbegleitete minderjährige Geflüchtete auf der Straße und sind somit dem Risiko von Menschenhandel und Prostitution ausgesetzt. Familien, deren Asylgesuch bereits positiv entschieden wurde, können zwar oft in den völlig überfüllten Lagern außerhalb der Stadt übernachten, erhalten dort aber keine Versorgung. „In den Projekten von terre des hommes bekommen geflüchtete Familien dringend benötigte Lebensmittel und Hygieneartikel, aber auch rechtliche Beratung. Gemeinsam mit terre des hommes setze ich mich so dafür ein, dass gerade diejenigen, die Missbrauch und Gewalt, Krieg und Flucht erleben mussten, in Europa Schutz finden.“
Mit Blick auf die Europawahlen vom 6. bis 9. Juni fordert terre des hommes alle EU-Bürger*innen dazu auf, die eigene Stimme für mehr Menschlichkeit einzubringen: „Sowohl die griechische Regierung als auch die EU müssen ihrer Verantwortung für schutzsuchende Kinder, Jugendliche und ihre Familien endlich gerecht werden“, so Teresa Wilmes, Referentin für Flucht und Migration in Europa. „Gleichzeitig sollte gerade auch Deutschland staatliche Systeme an den Außengrenzen der EU mit umfassenden Aufnahmeprogrammen entlasten und schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen nach ihrer oft langen Flucht echte Perspektiven bieten.“ (opm)