Hamburg bekommt sein erstes Naturfilmkino und seinen ersten Naturfilmpreis. Filmschaffende können ab sofort Dokumentationen für die European Wildlife Film Awards (EWFA) einreichen.
Magazin – Die EWFA, präsentiert von der Deutschen Wildtier Stiftung, zeichnen künftig einmal im Jahr herausragende Dokumentarfilme aus, die sich mit Natur-, Wildtier- und Naturschutzthemen auf dem europäischen Kontinent beschäftigen. Insgesamt werden sechs Auszeichnungen verliehen, darunter die drei Hauptpreise in den Kategorien „Tierwelt“, „Biodiversität“ und „Naturschutz“.
Auf die Leinwand kommen die von der Jury ausgewählten Filme in Europas einzigem Naturfilmkino, das im Spätsommer in der Botschaft der Wildtiere in der Hamburger HafenCity eröffnen wird. „Hamburg ist durch die Vielzahl der hier in Auftrag gegebenen Produktionen ohnehin schon eine Naturfilmhauptstadt. Das machen wir mit unserem modernen Wildtier- und Naturfilm-Kino an der Elbe nun auch endlich sichtbar“, sagt EWFA-Leiterin Maike Juraschka.
Die Botschaft der Wildtiere ist eine neue Dauerausstellung im „roots“, Deutschlands höchstem Holzhaus in der östlichen HafenCity. Neben der interaktiven Ausstellung zu heimischen Wildtieren und ihren Lebensräumen und dem Kino wird die Botschaft auch eine Lernwerkstatt als attraktiven außerschulischen Lernort für Schülerinnen und Schüler aus der Metropolregion beherbergen.
Ausstellung, Lernwerkstatt und Naturfilmwettbewerb haben dasselbe Ziel: Die Faszination für die Vielfalt und Einzigartigkeit der europäischen Natur zu wecken und Menschen für Biodiversitätsverlust und Artensterben in Europa zu sensibilisieren. „Unsere Erfahrung zeigt, dass sehr viele Leute sich nicht ausreichend über Themen wie das Artensterben und den Verlust von Lebensräumen informiert fühlen“, sagt Ivo Bozic, Leiter der Abteilung Naturbildung der Deutschen Wildtier Stiftung. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie von Forschern der Münchner Universitäten und des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT. Danach schätzen fast 80 Prozent der Befragten das eigene Wissen zum Artensterben als „gar nicht“, „eher nicht“ oder „mäßig“ vorhanden“ ein. Gut 80 Prozent nehmen das Thema Biodiversität in den Medien als „kaum präsent“ wahr. „Angesichts der Dramatik des Themas ein erschreckendes Ergebnis“, sagt Bozic. „Bei uns erleben die Zuschauer Wildtiere und Natur auf der Leinwand hautnah. Wir hoffen, sie dadurch für den Schutz dieses einzigartigen Schatzes zu begeistern.“
Weiteren Informationen zu den European Wildlife Film Awards : https://www.europeanwildlifefilmawards.eu/de. (opm)