Ein dramatisches Ende nahm die Suche nach einem 20-jährigen Deutschen, der seit Februar auf Kreta vermisst wurde. Eine Gruppe erfahrener Bergsteiger machte nun die traurige Entdeckung: In der Nähe des Berges Gigilos stießen sie auf die Leiche des jungen Mannes. Die Identität wurde anhand von Kleidung und Fotos bestätigt.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Aktuell – Die Bergsteiger hatten die Nacht am Fuße des rund 2000 Meter hohen Gipfels verbracht, als sie am frühen Morgen den leblosen Körper entdeckten. Das Gebiet rund um den Gigilos gilt als anspruchsvolles Terrain, mit steilen Felsen und tiefen Spalten. Besonders im Winter stellen Schnee, Hagel und Nebel eine erhebliche Gefahr dar.
Der 20-jährige Heidelberger war am 13. Februar zu einer Wanderung in der Region der Samaria-Schlucht aufgebrochen. Noch am selben Tag hatte er seiner Schwester eine letzte Nachricht geschickt – danach verlor sich seine Spur. Die Suchaktion gestaltete sich von Beginn an als extrem herausfordernd: Schlechtes Wetter mit dichten Nebelbänken und Schneefällen verhinderte den Einsatz von Drohnen und Hubschraubern. Rettungskräfte suchten mit Hunden zu Fuß, unterstützt von Freiwilligen und privaten Spenden der Familie des Vermissten. Trotz aller Anstrengungen musste die offizielle Suche Anfang März eingestellt werden.
Die Besteigung des Gigilos ist selbst für erfahrene Wanderer eine Herausforderung. Während der Sommermonate wird der Gipfel meist nur unter Anleitung professioneller Guides erklommen. Die nahe gelegene Samaria-Schlucht, eine bei Touristen beliebte Attraktion, bleibt im Winter gesperrt – zu groß ist die Gefahr durch Überflutungen, Steinschläge und Erdrutsche.
Die sterblichen Überreste des jungen Mannes wurden, wie der Sender ERTNews berichtete, zur weiteren Untersuchung in die Stadt Chania gebracht. Sein tragisches Schicksal ist eine eindringliche Mahnung an die Gefahren, die das Gebirge auf Kreta besonders in den kalten Monaten birgt. (mv)
