Die kleinen Kelche zwischen den Olivenbäumen sind nicht zu übersehen, zahlreich breiten sie sich in den Monaten mit etwas Regen aus. Benannt ist die Pflanze aus der Familie der Aronstabgewächse nach dem Stab des Bischofs, den Insignien der Macht – die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Natur & Umwelt – Im gesamten Mittelmeerraum, in Nordafrika, Südeuropa und Transkaukasien oder auf den Azoren, Kanaren und Madeira fühlt sich der Gemeine Krummstab (Arisarum vulgare) wohl, der sich besonders gerne auf Brachflächen, in Wäldern oder Olivenbaumfelder ausbreitet.
Schattig muss es halt sein für das Gewächs aus der Familie der Aronstabgewächse, der an die bischöfliche Insigne, den Hirtenstab oder eben den Krummstab, erinnert. Wie die andauernde, krautige Pflanze ihren Namen erhielt ist also schnell erklärt. Bis zu 10 bis 30 Zentimeter wird sie groß und historische Quellen berichten, dass ihre unterirdischen Wurzeln in der Antike gegessen wurden. Nicht unbedingt die beste Idee, denn der Krummstab enthält einen hohen Anteil an Oxalatkristallen. Diese können, wenn die Knolle nicht vorher gekocht wurde, mittelschwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Heute steht der Krummstab auf keiner Speisekarte mehr, die Gefahr der Vergiftung war zu groß und häufig.
Krummstab (Arisarum vulgare)
Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Wissenschaftlicher Name: Arisarum vulgare
Hübsch anzusehen ist der Krummstab dennoch, dessen Blütezeit von Oktober bis Mai reicht. Wenn sich der purpurviolette, gesprenkelte Kelch mit seinem grünen Blütenkolben ausbreitet, dann bedeckt er den Boden mit seinen Blättern, die nur knapp über der Erde wachsen. Ein wenig wirkt er wie eine fleischfressende Pflanze, aber davon ist er weit entfernt und lässt sich lieber von Insekten bestäuben. (mv)