Wenn Technik auf Menschlichkeit trifft: REHACARE 2025 begeisterte in Düsseldorf

Die REHACARE INTERNATIONAL 2025 hat Düsseldorf für vier Tage in ein Zentrum internationaler Begegnung verwandelt. Wer in diesen Tagen durch die Hallen der Messe ging, traf auf Besucherinnen und Besucher aus allen Teilen der Welt – 88 Länder waren vertreten.
Von HB-Redakteurin Sabrina Köhler und Leo Dillikrath

Magazin – Rund 34.000 Menschen nutzten die Gelegenheit, die Ideen, Produkte und Visionen von mehr als 800 Ausstellenden aus 40 Nationen zu erleben. Im Mittelpunkt stand stets die Frage: Wie kann ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen, für Pflegebedürftige und für ihre Angehörigen noch besser ermöglicht werden?

Foto: Hellas-Bote/Leo Dillikrath

Antworten darauf gaben zahlreiche Innovationen, die in den Messehallen vorgestellt wurden. Besonders im Bereich der Digitalisierung waren deutliche Fortschritte sichtbar. Von intelligenten Pflegebetten, die Bewegungen registrieren und automatisch reagieren, über Pflegeroboter, die im Alltag unterstützen, bis zu telemedizinischen Anwendungen, die ärztliche Versorgung auch aus der Ferne ermöglichen – viele Aussteller zeigten, wie digitale Technologien den Alltag erleichtern können. Künstliche Intelligenz war dabei fast überall spürbar: als Assistent, als Sicherheitsfaktor, als Werkzeug für effizientere Pflege.

Doch die Messe war nicht allein ein Ort der Technik, sondern ebenso ein lebendiges Forum für den Austausch. Für Messechef Marius Berlemann ist genau das der Kern: nicht nur Geräte und Systeme zu zeigen, sondern Begegnungen zu ermöglichen, Ideen weiterzutragen und gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. Diese Rolle als Plattform nutzen längst nicht mehr nur die großen Player. Gerade Start-ups wie Incontalert erklärten, dass sie hier entscheidende Kontakte knüpfen, strategische Partnerschaften eingehen und ihre Innovationen erstmals international sichtbar machen konnten. Auch größere Unternehmen nutzten die Bühne: Lifeward präsentierte in Düsseldorf einen Produktlaunch, der als entscheidender Schritt in der globalen Vertriebsstrategie gilt.

Foto: Hellas-Bote/Leo Dillikrath

Die Stimmen der Community verliehen der Veranstaltung zusätzlich Gewicht. Aktivistinnen und Aktivisten wie Raul Krauthausen, Moritz Brückner oder Ayleen Walter teilten persönliche Erfahrungen, erzählten von Hürden und Erfolgen und machten so die Bedeutung von Inklusion greifbar. Ihre Beiträge inspirierten und eröffneten den Besucherinnen und Besuchern neue Perspektiven.

Parallel dazu diskutierte die Fachwelt über Trends und Herausforderungen. Beim Thementag von GesundheitsProfi rückte die Zukunft des Sanitätshausmarkts in den Fokus, begleitet von Fragen rund um Marktkonzentration und den wachsenden Einfluss künstlicher Intelligenz. Auch andere Foren boten Raum für Debatten: Mit der Techniker Krankenkasse wurde über die Pflege von morgen gesprochen, der BVMed stellte neue Konzepte für die Hilfsmittelversorgung vor, und die Sozialstiftung NRW zeigte zusammen mit Partnern, wie assistive Technik konkrete Barrieren im Alltag abbauen kann.

Für Bewegung sorgte das sportliche Rahmenprogramm. Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW lud zu Mitmachangeboten ein und feierte zugleich sein 40-jähriges Jubiläum auf der Messe. Ob Tischtennis oder Para Ski – das Programm verdeutlichte, wie eng Leistung, Teilhabe und Lebensfreude miteinander verbunden sind. Das Publikum folgte mit sichtbarer Begeisterung und machte die Sportfläche zu einem der belebtesten Treffpunkte.

So spiegelte die REHACARE INTERNATIONAL 2025 in all ihren Facetten wider, wie sehr technische Innovation, gesellschaftlicher Dialog und persönliche Begegnung ineinandergreifen. Sie zeigte, dass Fortschritt nicht allein in Geräten messbar ist, sondern auch in den Gesprächen, die Menschen miteinander führen, und in den Impulsen, die von solchen Begegnungen ausgehen. (nb)

Foto: Hellas-Bote/Leo Dillikrath