In den Annalen der griechisch-orthodoxen Kirche leuchtet der Name des Heiligen Demosthenes wie ein Stern des Glaubens und der Standhaftigkeit.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos
Götter & Gelehrte – Geboren in einem bescheidenen Dorf nahe Andrianoupolis, lebte Demosthenes ein einfaches Leben als Fischer und Arbeiter in den Werften von Smyrna. Doch sein Leben endete als triumphales Zeugnis für den christlichen Glauben – ein Zeugnis, das bis heute am 10. April jedes Jahres gefeiert wird.
Demosthenes, ein Mann von aufrechter Gesinnung und tiefem Glauben, war in seiner Heimat für seine Bescheidenheit und sein arbeitsames Wesen bekannt. Sein Alltag war geprägt von härterer Arbeit in den Werften von Smyrna, wo er um sein tägliches Brot rang. Doch das Leben war nicht gnädig mit ihm: Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Intrigen machen ihm das Leben schwer. In einem besonders herausfordernden Jahr geriet er aufgrund von Schulden im Konflikt mit einem türkischen Aufseher. Diese Episode sollte den Beginn seines Leidensweges markieren.
Ein Jahr später kam ein neuer osmanischer Administrator nach Smyrna und verlangte, dass Demosthenes sich erneut für die Werften verpflichtete, um seine Schulden zu begleichen. Der Heilige, erfüllt von Gerechtigkeitssinn und Selbstachtung, weigerte sich standhaft, dem Druck nachzugeben. Seine Ablehnung löste den Zorn des Aufsehers aus, der ihn aus Rache vor Gericht brachte. Hier begann der entscheidende Kampf um seinen Glauben.
Vor Gericht erhob der Aufseher falsche Anschuldigungen gegen Demosthenes und behauptete, er habe geschworen, zum Islam zu konvertieren. Doch Demosthenes widersprach mit aller Entschiedenheit und erklärte, er könne niemals seinen Glauben an Jesus Christus verraten. Diese Aussage versetzte die Ankläger in Wut. Sie fingen an, ihm auf grausamste Weise zu foltern. Seine Beine wurden in Holzblöcke gezwängt, die mit scharfen Materialien gefüllt waren, um die Schmerzen zu verstärken. Trotzdem hielt er stand. Mit Geduld und Mut erhob er die Qualifikationen und blieb seinem Glauben treu.
Während seiner Gefangenschaft fand der Heilige Beistand in einem Christen namens Nikolaus, der ihn heimlich im Gefängnis besuchte, um ihn im Glauben zu stärken. Nikolaus selbst wurde später ebenfalls zum Märtyrer, inspiriert vom Beispiel des Demosthenes.
Mehrmals wurde Demosthenes vor den Richter gebracht, der ihn mit Versprechungen von Reichtum und Ehren sowie mit weiteren Folterungen und dem Tod bedrohte. Doch all dies konnte Demosthenes nicht beugen. „Ich bin ein Christ und werde es bleiben. Mein Leben gehört Christus und ich bin bereit mein Blut für ihn zu vergießen“, erklärte er mit festerer Stimme.
Am Ende gipfelte die Wut seines Peinigers in einem grausamen Urteil: Demosthenes wurde 1763 hingerichtet und starb als Märtyrer für seinen Glauben. Seine Hingabe, seine Unerschütterlichkeit und sein Opfer haben ihn zu einem leuchtenden Beispiel für alle gemacht, die in Zeiten der Verfolgung Trost und Kraft im Glauben suchen. (jk)
