Salbeiblättrige Zistrose: Von der Heilpflanze zum Zierstrauch

Auch wenn der Name eine Ähnlichkeit aufweist, mit Rosen hat die Zistrose nichts gemein. Zwanzig Arten der Mittelmeerpflanze gibt es und auch wenn die salbeiblättrige Zistrose in der Antike als Medizin gegen Wunden, Geschwüre und bei Durchfall genutzt wurde, ist sie heute als Zierstrauch beliebt.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Bis zu einem Meter hoch wächst die Salbeiblättrige Zistrose (Cistus salviifolius) im gesamten Mittelmeerraum und ist bis zum Alpensüdrand zu finden. Auch in Griechenland fühlt sich der immergrüne Strauch an trockenen Felshängen auf nährstoffarmen und sauren Böden wohl.

Foto: Hellas-Bote

Drei bis fünf Zentimeter im Durchmesser sind die weißen, lang gestielten Blüten groß, die von April bis Juni erblühen. Der Frühlingsblüher wurde in der Antike als „Herba et flores cisti foeminae“ als Medizin gegen Wunden und Geschwüre oder bei Durchfall sowie der ansteckenden Durchfallerkrankung Bakterienruhr genutzt. Seit 1584 ist die aromatisch duftende Salbeiblättrige Zistrose allerdings mehr als Zierstrauch auch in Gärten verbreitet. Vier der zwanzig Zistrosen-Arten wachsen übrigens nur auf den Kanarischen Inseln und einige können sogar rund 3,5 Meter groß werden.


Salbeiblättrige Zistrose (Cistus salviifolius)

Systematik
Rosiden, Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Zistrosengewächse (Cistaceae)
Gattung: Zistrosen (Cistus)
Wissenschaftlicher Name: Cistus salviifolius


Den Namen Cistus gab dieser Pflanzengattung der französische Botaniker und Forschungsreisende Joseph Pitton de Tournefort, der sich an den Antiken Namen orientierte. Kistos (im Altgriechischen κίσθος und im Lateinischen cisthos) verweist auf die Form der Samenkapsel. Diese überstehen sogar die verheerenden Sommerbrände im Mittelmeergebiet, weshalb die Zistrosen zu den feuergeförderten Pflanzen gezählt wird. Auch heute noch werden einige Arten für ihre heilende Wirkung geschätzt. (pv)

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