Jakobswege sind weltweit Ziel von Wallfahrern. Ebenfalls die kanarische Insel Teneriffa besuchen jährlich tausende von Pilgern, die im Norden der Insel starten und auf ihrem Weg nach Santiago del Teide rund vierzig Kilometer auf der Suche nach innerem Frieden und Gott bewältigen.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Teneriffa/Spanien – Als „Ruta Jacobea Tinerfeña“ ist der lange Jakobsweg auf der Insel Teneriffa bekannt, der im Norden der Insel an der Kirche Santiago Apóstol in Los Realejos beginnt und Pilger bis zur Kirche San Fernando Rey in Santiago del Teide führt.
Hierbei passieren die Pilger den Mirador de la Corona, den Aussichtspunkt oberhalb des Ortes Los Realejos auf einer Höhe von 782 m, der einen Blick auf das gesamte Orotavatal und die Küstenlandschaft ermöglicht, sowie die Erinnerungen an den Vulkanausbruch in Garachico, bevor die Schritte in die Berglandschaft bis hin zur Kirche in Santiago del Teide gelenkt werden.
Knapp vierzig Kilometer umfasst die Route, der zahlreiche Gruppen und Einzelpilger folgen, dabei meist in San José de los Llanos übernachten und am zweiten Tag ihr Ziel erreichen. Dass dieser Jakobsweg stetig an Beliebtheit gewinnt, zeigen die tausenden von Wallfahrern, die am Ende ihrer Reise in der Kirche San Fernando Rey ein Licht entzünden.
1676 ergab es sich, dass unerwartet Bischof Don Bartolomé García Jiménez mit seinem Schiff an der Küste landete. Die Bewohner baten ihn um die Gründung einer neuen Pfarre, denn der Weg in die Nachbarregion war beschwerlich. Zwei Jahre dauerte es, bis im Südwesten von Teneriffa eine eigene Pfarre, San Fernando Rey, entstehen konnte, der Bischof unterschrieb das Gründungsdokument erst ein weiteres Jahr später am 9. September 1679.
Hierdurch erlangte die Gemeinde offiziell ihre Unabhängigkeit von Buenavistal del Norte, wo sie nach der Eroberung Teneriffas durch die Spanier ursprünglich angesiedelt war. Die heutige Kirche entstand im 17. Jahrhundert aus einer älteren Kapelle, die dem heiligen Jakobus (Santiago) geweiht war. Santiago del Teide galt im 18. Jahrhundert als eines der ärmsten Dörfer der Insel. Im 20. Jahrhundert erlebte die mittlerweile gewachsene Ortschaft einen wirtschaftlichen Aufschwung, seit den 60er Jahren profitiert Santiago del Teide vom Tourismus. (dt)