Die Geschichte des Sauerhonigs (Oxymel) ist alt wie die Zeit und auch heute noch zählt die Tinktur aus Honig, Essig und meist Kräutern in vielen Haushalten zum ersten Genuss des Tages.
Die griechischen Wörter Oxos (Essig) und Meli (Honig) ergaben die Bezeichnung für den Sauerhonig Oxymel. Oxymele sind Getränke mit einer eher ungewöhnlichen Zusammensetzung, von der bereits Hippokrates begeistert war. Aus Essig, Honig, Kräutern und etwas Zeit für den Gärvorgang entsteht, ganz nach Zusammensetzung, eine Mixtur, die nicht nur als köstlicher Zusatz in Getränken oder Dressings geeignet ist – sie stärkt das Immunsystem, hilft bei Infektionen (bei innerer Anwendung) oder gar bei Sonnenbrand bis hin zu Rheuma (bei äußerer Anwendung).
Gemixt wird mit Kräutern, Knospen, Blüten, Früchte, Wurzeln oder Gewürzen – ganz so wie es schmeckt oder welche Wirkung erreicht werden soll. Als Grundlage eignet sich ein naturvergorener Essig (z. B. Apfelessig) und ein hochwertiger Honig. Fügt man beispielsweise Thymian und Quitte hinzu, dient das Oxymel als Hustenstiller, mit Kamille wirkt es magenfreundlich – Minze und Holunderblüten bieten ein köstliches Fundament für ein Erfrischungsgetränk.
Oxymele sind reich an Antioxidantien und, weil kein Alkohol enthalten ist, auch für Kinder geeignet. Gerne wird deshalb der Sauerhonig auch mit Fenchel oder Anis zum Einschlafen angesetzt. Mit einem pH-Wert zwischen 3 – 4 findet Oxymel ebenfalls in der basischen Ernährung eine Anwendung.
Wichtig ist dabei das richtige Mengenverhältnis, das aus 2 Teilen Essig (200 ml), 6 Teilen Honig (600 ml) und 1 Teil Kräuter (100 g) besteht.
Zunächst hierzu ein passendes Schraubglas mit kochendem Wasser desinfizieren. Die Kräuter zerkleinern und mit dem Honig sowie dem Essig übergießen. Alles vermischen und an einem dunklen Platz bis zu vier Wochen gären lassen. Dann den Mix filtern und in einem sterilen, verschlossenen Glas dunkel lagern. Der Sauerhonig hält bei Zimmertemperatur bis zu einem Jahr.
Bis zu drei Esslöffel (bis 50 Milliliter) sind die bekannte Tagesmenge, meist in einem Glas Wasser aufgelöst – mit Öl als Salatsauce oder auch in Süßspeisen. Auch als dreiwöchige Kur mit anschließender einwöchiger Pause eignet sich der Sauerhonig. (sp)
Von HB-Redakteurin und Food-Bloggerin Sofia Papadopoulou