Myanmar: Eine Woche nach dem Beben noch immer viele Menschen ohne Hilfe

Das Ausmaß der Zerstörung durch das Erdbeben vom 28. März ist auch eine Woche danach immer noch nicht komplett ersichtlich. In vielen Dörfern war noch niemand, um die Schäden zu begutachten und Hilfe zu starten.

Magazin – Auch in den 20 Dörfern rund um Mandalay, die das Johanniter-Team gestern erkundet hat, ist noch keine Hilfe angekommen. 123 Menschen starben allein hier. Mehr als 2000 Häuser und hunderte öffentliche Gebäude wurden beschädigt, darunter Pagoden, Schulen und öffentliche Märkte.

„Dringender Bedarf besteht an Gesundheitsversorgung und Medikamenten, da viele medizinische Einrichtungen zerstört wurden. Es fehlen Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes und andere chronische Krankheiten“, berichtet Johanniter-Arzt Aung Thura. „Außerdem werden Materialien für Unterkünfte wie Planen und Solarlampen dringend benötigt, da die Menschen aus Angst vor Nachbeben im Freien schlafen.“

„Ich fühle mich in meinem Haus wegen der Nachbeben nicht mehr sicher, aber ich kann nicht weg, weil ich Angst habe, dass mein Hab und Gut geplündert wird“, berichtet eine Frau aus dem Ort Tada-U dem Johanniter-Team. Sie hat ihr Bett aus den Trümmern gerettet und schläft nun vor den Resten ihres Hauses.

Mobile Kliniken nehmen am Montag ihre Arbeit auf

Die Johanniter haben dringend benötigte Medikamente und Verbrauchsmaterialien in Yangon beschafft, die sich gerade auf dem Weg ins Erdbebengebiet befinden. „Ab Montag starten wir dann mit den mobilen Kliniken in zwei Townships rund um Mandalay“, erklärt Anette Müller, Regionalbüroleiterin Südostasien.

Die Johanniter in Myanmar

Seit 16 Jahren sind die Johanniter mit einem Büro in Yangon vertreten, seit zwei Jahren zusätzlich mit einem Büro in der Provinz Rakhine. Mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) sowie Spenden an Aktion Deutschland Hilft und die Johanniter werden Projekte in den Provinzen Karen, Shan, Chin und Rakhine im Bereich Gesundheit, Ernährungssicherheit und Nothilfe nach Naturkatastrophen umgesetzt. Seit Beginn des Bürgerkriegs vor vier Jahren unterstützen die Johanniter zudem Vertriebene auf myanmarischer und thailändischer Seite mit Hilfsgütern sowie bei der medizinischen Versorgung.

Spendenaufruf

Für die Nothilfe der Menschen in Myanmar sind die Johanniter dringend auf Spenden angewiesen.
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Stichwort: „Nothilfe Myanmar“
IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

Die Johanniter sind Gründungsmitglied bei „Aktion Deutschland Hilft“. Das Bündnis ruft ebenfalls zu Spenden für die Erdbebenbetroffenen auf:
Spenden-Stichwort: „Erdbeben Myanmar“
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (SozialBank)
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de (opm)

Foto: Johanniter/Maung Nyan

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