Eigentlich gilt Minerva als römische Göttin, die vornehmlich von den Etruskern, Latinern und Sabinern verehrt wurde. Die Römer übernahmen dabei jedoch Elemente aus dem Kult rund um die griechische Göttin Athene, mit der Minerva zu vergleichen ist.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Antike – An der römischen Göttin Minerva zeigt sich erneut, wie sich die Verehrung vermischen kann, denn im griechischen Götterbild würde man von der Göttin Athene sprechen. Sie gilt als Göttin des taktischen Verteidigungskrieges und wurde im Römischen Reich als Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes geschätzt. In der späteren Zeit wurden immer mehr Mosaikstücke des griechischen Athenekultes übernommen, wodurch nicht mehr nur die taktische Kriegsführung in den Vordergrund gestellt wurde, sondern ebenfalls ihre Funktion als Schutzgöttin der Dichter, Lehrer, Weisheit und der Kunst.
Als der erste römische Kaiser, Augustus, an die Macht kam (zwischen 63 vor Christus und 14 nach Christus) erhielt Minverva einen weiteren Stellenwert als die siegbringende Göttin. Als größter Anhänger gilt jedoch der Kaiser Domitian, welcher der Göttin einen Platz auf den Rückseiten seiner Münzen einräumte. Gefeiert am 19. März (später vom 19. März bis 23. März) bei Handwerkerfesten, galt sie neben Jupiter und Juno als eine der Stadtgottheiten in Rom, die auf dem Kapitol verehrt wurden. Heute ist ihr Haupttempel, der in der Mitte des Aventinhügels stand, jedoch nicht mehr erhalten. (mv)