Griechisch kochen: Meerfenchel – gesund und schmackhaft

An den felsigen Küsten Griechenlands gedeiht im Frühsommer der Meerfenchel (Krítamos), dessen Blätter dem Olivenbaum ähneln und der schon in der Antike aufgrund seiner besonderen Eigenschaften geschätzt wurde.
Von HB-Redakteurin und Food-Bloggerin Sofia Papadopoulou

Natur/Griechische Küche – Immer nah am Meer, wo das salzhaltige Wasser den Meerfenchel benetzen kann, geht Maria Kougioumtzi zwischen April und Juli auf die Suche nach der krautigen Pflanze. Dann ist die beste Zeit zur Ernte der fleischigen Blätter des Krítamos, der aus der Gattung Crithmum stammt. In Deutschland bekannt auch als Seefenchel oder Bazillenkraut, schätzten die Griechen schon in der Antike das außergewöhnliche Aroma und die gesunden Eigenschaften. Vorsichtig schneidet Maria jedes Blatt ab, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden, denn nicht überall gedeiht die Pflanze, die schon der berühmte Arzt Pedanios Dioskurides in seinem Buch „Materia medica – Über Arzneistoffe“ als Heilmittel beschrieb.


Meerfenchel (Crithmum maritimum)

Systematik
Asteriden, Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Gattung: Crithmum
Wissenschaftlicher Name: Crithmum maritimum


Roh oder eingelegt empfahl er den Meerfenchel, der heute meist in Salzlake oder Essig eingelegt als Meze gereicht wird. Ebenfalls zu Oliven ist der Meerfenchel eine beliebte Ergänzung und auch getrocknet sowie gerieben ist Krítamos als Würzmittel erhältlich. Wer bereits auf Zypern zu Gast war, der hat den Meerfenchel schon im Omelette genossen oder vielleicht in einer Fischsuppe. Die blaugrünen, länglichen Blätter nutzte deshalb auch Hippokrates als Diuretikum – er wusste damals sicherlich aber noch nicht, dass der Meerfenchel reich an Jod und Phytochemikalien ist, die das Herz und die Leber schützen. Auch die Vitamine A, B2, B15, C und D sowie verschiedene Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Zink und einige andere vereint das Wunderkraut in sich, das entschlagend und verdauungsfördernd wirkt.

Seinen Namen erhielt der Krítamos übrigens vom altgriechischen Wort für Gerste „Krithmon“ (Κριθμόν) aufgrund der Ähnlichkeit seiner Samen, und seine Eigenschaften werden auch in Italien bis hin nach Großbritannien geschätzt. Dass sogar die Kosmetikindustrie irgendwann auf den Meerfenchel aufmerksam wurde, ist nicht verwunderlich, denn seine Inhaltsstoffe und sein ätherisches Öl hilft der Haut und verbessert den Teint. Das schmackhafte Wildkraut ist tatsächlich ein Anti-Aging-Wunder.

Meerfenchel-Salat à la Maria

ZUTATEN (Für 2 Personen)

1 Tomate
200 g Meerfenchel-Blätter (frisch oder eingelegt im Handel)
1 Zitrone
Olivenöl

Die grünen, frischen Blätter des Meerfenchels zunächst in Wasser reinigen. Dann für 1-2 Minuten kochen und mit kaltem Wasser abschrecken, so bleiben die Blätter bissfest. Abtropfen lassen und mit Olivenöl sowie einer gehackten Tomate vermengen. Ganz nach Geschmack mit Zitronensaft abrunden. Da der Meerfenchel selbst viel Jod enthält braucht der Salat nicht gesalzen werden. (sp)

Foto: Hellas-Bote