Meeresungeheuer der Tiefe: Der faszinierende Seeteufel

Der Seeteufel (Lophius piscatorius), auch als Anglerfisch oder Lotte bekannt, ist ein Bewohner der geheimnisvollen Unterwasserwelt, der mit seinem außergewöhnlichen Aussehen und einzigartigen Lebensstil fasziniert ist.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris

Natur & Umwelt – Mit seiner Fähigkeit, Beute durch geschickte Tarnung und einen organischen Köder anzulocken, hat er sich perfekt an seine Lebensräume in den Tiefen des Meeres angepasst. In Griechenland, insbesondere in den Ägäis, zählt der Seeteufel zu den kulinarisch geschätzten Meeresbewohnern. Doch was macht diesen Fisch so besonders?

Ein Blick in den bereits zum Kochen vorbereiteten Seeteufel. Foto: Hellas-Bote

Der Seeteufel besticht durch seinen abgeflachten, schuppenlosen Körper und seinen unverhältnismäßig großen Kopf, der mit einem breiten, von kräftigen Zähnen gesäumten Maul versehen ist. Sein ungewöhnlich gestalteter Körper ist mit Hautanhängseln verziert, die ihm helfen, auf dem Meeresgrund nahezu unsichtbar zu werden. Mit einer Länge von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von über 50 Kilogramm gehört der Seeteufel zu den größten seiner Art. Charakteristisch ist der erste Strahl seiner Rückenflosse, der als „Angel“ mit einem Köder dient – ​​ein raffiniertes Werkzeug zur Jagd. Das maximale Alter des Seeteufels beträgt 24 Jahre, ein erstaunliches Alter für einen Fisch.

Der Seeteufel lebt überwiegend am Meeresgrund in Tiefen von 20 bis 1000 Metern. Mit seinem „Angel“ lockt er Fische an, die er blitzartig mit seinem riesigen Maul einsaugt. Gelegentlich schwimmt er auch in oberflächennahen Gewässern, wo er manchmal sogar Seevögel beutet. Diese einzigartige Jagdtechnik macht ihn zu einem effektiven Raubfisch.

Von April bis Juni liegen die Seeteufel rund um die Britischen Inseln, aber auch in anderen Meeresregionen Europas. Weibchen produzieren bis zu eine Million violette Eier, die in langen, durchsichtigen Laichbändern treiben. Die Larven leben zunächst pelagisch, bevor sie mit einer Länge von etwa sechs Zentimetern zum Bodenleben übergehen. Interessanterweise benötigen die Tiere bis zu sechs Jahre, um die Geschlechtsreife zu erreichen – Männchen bei 40 Zentimetern Länge, Weibchen bei 70 Zentimetern.

Vor dem Kochen wird dem Seeteufel die Haut abgezogen. Foto: Hellas-Bote

Der Seeteufel ist im nordöstlichen Atlantik weit verbreitet, von Marokko bis Norwegen, und bewohnt außerdem die Ostsee, das Mittelmeer, die Adria, die Ägäis und das Schwarze Meer. In Griechenland ist er besonders in der Ägäis und gelegentlich im Ionischen Meer anzutreffen, wo er von Fischern geschätzt und auch von Gourmets begehrt wird. Mit seiner Vorliebe für tiefere Gewässer bleibt er jedoch oft ein selten gesehener, mysteriöser Meeresbewohner.

Das Fleisch des Seeteufels ist von ausgezeichneter Qualität – fest, nahezu weiß und geschmacklich besonders. Er wird meist als Beifang bei der Schleppnetz- und Langleinenfischerei gefangen. Auf den Märkten sieht man überwiegend Seeteufelschwänze und die schmackhaften Bäckchen, die in der gehobenen Gastronomie Verwendung finden. In der griechischen Küche wird Seeteufel traditionell als Bestandteil von Suppen oder gegrillt serviert, um die Festigkeit seines Fleisches zu betonen. (pv)

Foto: Hellas-Bote