An der Ostküste der griechischen Mittelmeerinsel Kreta liegt der Palmenstrand von Vai an der Bucht von Grandes. Mitte der 1970er Jahre wurde Vai zum touristischen Geheimtipp und aufgrund des wachsenden Besucherstroms zum Naturschutzgebiet. Heute ist dennoch ein Teil begehbar und ist beliebtes Ziel der Sonnenanbeter.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
#Kreta – Zu den berühmtesten Stränden der Mittelmeerinsel Kreta zählt der Palmenstrand von Vai (Φοινικόδασος του Βάι) an der Ostküste des Eilands. Der größte natürliche Palmenhain Europas macht den Strand so einzigartig, der nach dem Dorf Vai, rund einen Kilometer hinter der Küste, benannt ist.
Eine kretische Legende gab dem Strand den mystischen Hintergrund, so sollen sarazenische Piraten hier ihre Schätze vergraben und dabei Datteln genossen haben. Allerdings ist der Palmenwald mit 2.000 Jahren älter als die Sarazenen, so könnten es nur die Phönizier gewesen sein, die die Dattelpalmen mitgebracht haben. Aus den Kernen soll der Palmenwald dann über die Jahrhunderte entstanden sein – die Früchte der dort wachsenden Kretischen Dattelpalme (Phoenix theophrasti) sind jedoch wesentlich kleiner als die der Echten Dattelpalme. Mit rund 5.000 Bäumen wird die natürliche Sensation vom örtlichen Fluss bewässert und geht in einen exotischen Sandstrand mit weißem Sand und flachem türkisfarbenem Wasser über, der ein karibisches Flair verströmt.
Nicht nur der Strand an der Bucht von Grandes, sondern auch die gesamte Region zählt zum Besitz des Toplou-Klosters, welches an eine Festung angelehnt ist und im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Heute beherbergt das Kloster eine große Sammlung byzantinischer Ikonen.
Zur Sehenswürdigkeit wurde der Palmenstrand von Vai in der Mitte der 1970er-Jahre, als er von Rucksacktouristen und „Alt-Hippies“ aus Matala entdeckt wurde. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Geheimtipp durch die Wildcamper zur Müllkippe, weshalb der Palmenwald eingezäunt und zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Heute ist der Strand beliebtes Ziel von Tagestouristen, denn dieser ist für den Publikumsverkehr geöffnet. Wer früh am Morgen eintrifft, dem eröffnet sich nicht nur der bekannte Touristenspot, sondern ein unvergessliches Naturerlebnis im Licht der Morgensonne. (mv)