In der Nähe des traumhaften Fischerdorfes Elounda liegt das Nordkap von Agios Ioannis. Nicht nur bei Wanderern ist die Strecke beliebt, eröffnet das Ziel doch einen fantastischen Blick auf das Meer entlang einer Kapelle und eines historischen Leuchtturms. Die Legende erzählt, dass in der Bucht ein Kreuziger Christi begraben wurde.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
#Kreta/Elounda – Über der Bucht von Chomatistra, rund 24 km nördlich von Agios Nikolaos und 9 km nördlich von Plaka, in der Nähe des Dorfes Elounda, liegt das Kap von Agios Ioannis und Aforesmenos. Die Bucht mit steilen Klippen und stürmischem Meer liegt isoliert und wird aufgrund ihrer Felsen gerne von Fischern genutzt. Nach der Legende soll der Jerusalemer Hohepriester Kajaphas, der maßgeblich an der Kreuzigung Jesus beteiligt gewesen war, auf einer Reise nach Rom, wo er Cäsar treffen wollte, an einer Krankheit verstorben sein.
Als Herrscher stand ihm ein Begräbnis an Land zu und als sein Schiff die Insel Kreta passierte versuchten die Seeleute die Bucht von Bucht von Chomatistra zu erreichen. Die Wellen waren hoch und das Anlegemanöver gefährlich. Seit dieser Zeit trägt das Kap Aforesmenos seinen Namen, was übersetzt soviel bedeutet, dass der Kreuziger von Christus dort begraben liegt – das stürmische Meer habe sich seitdem nie wieder beruhigt. Die tatsächliche Grabstätte ist bis heute nicht gesichert belegt.
Zum Kap führt eine Straße von Plaka aus, in dessen Nähe auch das Dorf Vrouchas mit den alten Windmühlen und Steinhäusern zu einem Besuch einlädt. Auf dem Kap selbst wurde der große Windpark Baboura erbaut, dessen Anlagen ihren Schatten auf die weiße Kapelle des Heiligen Johannes (Agios Ioannis) und einen alten, deutschen Beobachtungsposten werfen. Ein Feldweg führt zudem zu einem verlassenen Leuchtturm an der Spitze des Kaps, der im Jahre 1864 von einer französischen Firma auf den Ruinen eines vorherigen Leuchtturms erbaut wurde.
Direkt neben dem Leuchtturm liegt eine von der deutschen Wehrmacht geschaffenen Höhle, die als Aussichtspunkt genutzt wurde und auch die Venezianer haben von dort aus bereits das Meer beobachtet. (mv)