Hoch über dem kleinen Bergdorf Karitena im Herzen Arkadiens erhebt sich die imposante Ruine der Burg von Karitena. Diese Festung, einst eine der mächtigsten ihrer Zeit, zeugt von einer bewegten Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos
Geschichte/Reisen – Im Jahr 1254 errichteten fränkische Eroberer unter Hugo von Bruyére die Burg, die schnell zum Zentrum einer der zwölf fränkischen Baronien auf der Peloponnes avancierte. Die strategische Lage der Festung ermöglichte die Kontrolle über die Region und schützte die umliegenden Gebiete vor feindlichen Angriffen. Knapp 70 Jahre später fiel die Burg in die Hände der Byzantiner, bevor sie 1460 von den Osmanen erobert wurde. In den folgenden Jahrhunderten versuchten die Venezianer mehrfach vergeblich, die Festung einzunehmen. Erst 1821, während des griechischen Unabhängigkeitskrieges, gelang es den Freiheitskämpfern unter Theodoros Kolokotronis, die Burg von den Türken zurückzuerobern.
Heute führen die Überreste des äußeren Mauerrings die Besucher durch einen überwölbten Torgang in die zweigeteilte Burganlage. Im Inneren sind der Burghof, Zisternen, Magazine und der Palas mit romanischen Rundbogenfenstern zu erkennen. Auch Reste eines noch älteren Turmes zeugen von der langen Geschichte der Festung. Die Ruine bietet einen beeindruckenden Blick auf das umliegende Bergland und die Alfios-Schlucht, die sich malerisch durch die Landschaft zieht. (jk)
