Inselhopping mit dem Wohnmobil: Griechenland ganz individuell erkunden

Griechenland gilt als Paradies für Sonnenliebhaber, Kulturliebende und Freiheitsfans gleichermaßen. Wer das Land abseits großer Hotelanlagen entdecken und den eigenen Rhythmus bestimmen möchte, findet mit dem Wohnmobil die ideale Reiseform.

Magazin – Besonders reizvoll: Das sogenannte Inselhopping – also das Reisen von Insel zu Insel – lässt sich in Griechenland nicht nur mit Fähre und Rucksack, sondern auch hervorragend mit dem Wohnmobil umsetzen. So entsteht ein einzigartiges Urlaubserlebnis zwischen unberührter Natur, kulturellem Erbe und entspanntem Lebensgefühl. Doch wie funktioniert Inselhopping mit einem Camper eigentlich, und welche Inseln eignen sich dafür besonders gut? Der folgende Artikel zeigt, worauf es bei der Planung ankommt, welche Strecken lohnenswert sind und wie man Griechenland auf vier Rädern und mehreren Inseln ganz individuell bereisen kann.

Foto: Alişan Hayırlı/Pixabay

Wohnmobil mieten oder mitbringen: Der erste Schritt zum mobilen Inselurlaub

Bevor es auf die Fähre geht, steht die Entscheidung an, mit welchem Fahrzeug gereist werden soll. Wer nicht mit dem eigenen Wohnmobil nach Griechenland fahren möchte – etwa wegen der Entfernung oder der Durchreise durch mehrere Länder –, kann vor Ort ein Wohnmobil mieten. In Athen, Thessaloniki oder auf dem griechischen Festland bieten zahlreiche Vermieter moderne Camper in verschiedenen Größen an, oft bereits inklusive Campingausstattung. Wichtig ist, auf die Ausstattung zu achten: Ein Kompaktcamper ist besser geeignet für enge Inselstraßen, während größere Modelle mehr Komfort bieten, aber weniger flexibel sind. Frühzeitige Buchung wird empfohlen, besonders in der Hauptsaison. Ebenso kann man aus Deutschland mit dem eigenen Wohnmobil anreisen oder eines mieten bei Erento. Wer mit dem Wohnmobil aus Deutschland anreist, kann bequem über Italien und mit der Fähre nach Patras oder Igoumenitsa übersetzen – so beginnt das Inselabenteuer direkt nach der Ankunft in Griechenland. Auch in Bezug auf Fährverbindungen lohnt es sich, vorab zu prüfen, welche Routen Camper transportieren und ob Reservierungen notwendig sind.

Kreta: Die größte Insel als Startpunkt

Kreta ist nicht nur Griechenlands größte Insel, sondern auch ein hervorragender Ausgangspunkt für Camper. Dank der gut ausgebauten Infrastruktur, zahlreicher Campingplätze und vielfältiger Landschaften ist sie ideal für Einsteiger. Vom Bergmassiv der Lefka Ori über die traumhaften Strände von Elafonissi bis hin zu historischen Stätten wie Knossos bietet Kreta eine perfekte Mischung aus Natur, Kultur und Badeurlaub. Die Straßen auf Kreta sind in weiten Teilen gut befahrbar, auch wenn es in ländlichen Regionen eng und kurvig werden kann. Empfehlenswert ist es, sich auf einen Inselteil zu konzentrieren – etwa den Westen mit Chania und der Samaria-Schlucht oder den Süden mit einsamen Buchten. Auch kleinere Fähren zu vorgelagerten Mini-Inseln sind möglich, allerdings meist nur ohne Fahrzeug. Wer Kreta per Wohnmobil erkundet, kann mehrere Tage oder Wochen füllen, ohne dass Langeweile aufkommt.

Evia: Der Geheimtipp für Freiheit unweit des Festlands

Weniger bekannt, aber besonders charmant ist die zweitgrößte griechische Insel Evia (Euböa), die nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist – ideal für Camper. Ohne Fährüberfahrt erreichbar, vereint Evia das Beste aus zwei Welten: wildes Hinterland mit Wasserfällen und Thermalquellen, ruhige Badebuchten sowie authentische Dörfer mit traditioneller Küche. Evia ist weniger touristisch erschlossen als andere Inseln, was das Campen freier und ursprünglicher macht. Entlang der Küste finden sich immer wieder Stellplätze direkt am Wasser oder einfache Campingplätze mit familiärem Charakter. Ideal ist die Insel auch als erste Station nach Ankunft auf dem Festland, etwa nach einer Fährfahrt aus Italien. Wer Griechenlands Inseln fernab des Massentourismus erleben will, findet hier Ruhe, Ursprünglichkeit und reichlich Platz für individuelle Entdeckungen.

Die Kykladen: Inselklassiker mit Fähranschluss

Für Inselhopping mit dem Wohnmobil bieten sich auch die Kykladen an – eine Inselgruppe, die besonders durch weiße Häuser, blaue Kuppeln und malerische Buchten bekannt ist. Zwar sind einige Inseln wie Santorini oder Mykonos für große Wohnmobile weniger geeignet, doch andere – etwa Paros, Naxos oder Andros – verfügen über gute Fährverbindungen, überschaubare Straßenverhältnisse und eine wachsende Infrastruktur für Camper. Wichtig ist, Fährverbindungen sorgfältig zu planen: Nicht alle Fähren nehmen Wohnmobile mit und gerade in der Hochsaison sind Plätze begrenzt. Wer flexibel reist und kleinere Inseln mit weniger touristischem Andrang bevorzugt, entdeckt auf den Kykladen echtes griechisches Lebensgefühl, einfache Stellplätze in der Natur und kleine Campinganlagen direkt am Meer. Der Reiz liegt hier im Wechselspiel: eine Woche auf einer Insel, dann weiter zur nächsten – ganz nach Lust und Laune.

Peloponnes und die Saronischen Inseln: Nah, abwechslungsreich, entspannt

Wen es nicht weit hinauszieht, findet auch in der Nähe Athens spannende Ziele für Wohnmobilreisende. Der Peloponnes bietet traumhafte Strände, antike Ruinen und bergige Landschaften – ideal für kombinierte Küsten- und Kulturreisen. Von dort aus lassen sich auch kleinere Saronische Inseln wie Poros oder Hydra besuchen, teilweise mit Tagesfähren (ohne Fahrzeug) oder kleinen Autofähren auf die erreichbaren Inseln. Diese Region eignet sich hervorragend für eine erste Griechenlandreise mit dem Camper – kurze Wege, gute Straßen und ein gemäßigtes Klima sprechen für sich. Der Peloponnes ist besonders in der Nebensaison ein echtes Highlight für Individualreisende, da sich viele Strände und Plätze fast menschenleer zeigen. Die Kombination aus Festlandtour und Inselhüpfen auf kleinerem Maßstab sorgt für Abwechslung ohne übermäßigen Aufwand.

Freiheit auf vier Rädern – Griechenland ganz neu erleben

Inselhopping mit dem Wohnmobil in Griechenland ist mehr als nur Urlaub – es ist ein Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und direktem Naturerleben. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, wird mit einer Reiseform belohnt, die Abwechslung, Entschleunigung und individuelle Entdeckungen perfekt miteinander verbindet. Die Vielfalt der Inseln – von groß bis klein, von touristisch erschlossen bis fast unberührt – bietet für jeden Geschmack das passende Ziel. Wichtig ist eine gute Vorbereitung: Routen planen, Fährverbindungen prüfen und rechtzeitig reservieren. Wer dies berücksichtigt und offen bleibt für spontane Abstecher, erlebt Griechenland nicht nur von seiner schönsten, sondern auch von seiner persönlichsten Seite. Auf vier Rädern, mit Meerblick – und mit jeder Insel ein neues Stück Freiheit. (opm)