Heilige Kyriaki von Nikomedia – Die Märtyrerin des Glaubens

In den dunklen Jahren der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian leuchtete ein Stern des Glaubens besonders hell: die heilige Kyriaki von Nikomedia.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Gedenktag: 7. Juli – Namenstag von Kiriaki

Götter & Gelehrte – Ihr Name, abgeleitet vom griechischen Wort „Kyriaki“ (Κυριακή), Sonntag, war nicht nur ein Hinweis auf ihren Geburtstag, sondern auch ein Sinnbild für ihre unerschütterliche Hingabe an den Herrn. Ihr Leben, geprägt von Frömmigkeit, Standhaftigkeit und Opfern, ließ sie zur Schutzpatronin all jener, die für ihren Glauben leiden. Ihr Gedenktag wird am 7. Juli in der orthodoxen Kirche gefeiert.

Kyriaki wurde (* in Bithynien in der heutigen Türkei, † 307 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei) als Tochter wohlhabender und gläubiger Eltern, Dorotheus und Eusebia, geboren. Die beiden hatten lange um ein Kind gebetet, und als ihnen schließlich eine Tochter geschenkt wurde, betrachteten sie sie als eine Gabe Gottes. Da sie an einem Sonntag zur Welt kam, gab sie ihr den Namen „Kyriaki“ – ein Name, der ihr Leben symbolisieren sollte.

Von klein auf zeigte Kyriaki eine außergewöhnliche Frömmigkeit und beschloss früh, ihr Leben allein Christus zu widmen. Viele junge Männer hielten um ihre Hand an, darunter auch der Sohn eines einflussreichen römischen Beamten. Doch sie wies alle Bewerber entschieden zurück, denn sie hatte ihr Herz bereits dem Herrn geschenkt.

Diese Entscheidung sollte ihr Schicksal besiegeln. Der gekränkte Bewerber rächte sich, indem er Kyriaki und ihre Eltern als Christen beim Kaiser Diokletian anzeigte – ein Verbrechen, das in jener Zeit mit Folter und Tod bestraft wurde.

Diokletian ließ Kyriaki und ihre Eltern verhaften. Als diese sich weigerten, den römischen Göttern zu opfern, wurden sie geschlagen und schließlich nach Melitene in Ostanatolien verbannt. Kyriaki wurde jedoch nach Nikomedia zurückgebracht und dem Mitkaiser Maximian vorgeführt.

Maximian, beeindruckt von ihrer Jugend und Schönheit, versuchte zunächst, sie durch Schmeicheleien und Versprechungen zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen. Doch Kyriaki blieb unerschütterlich. Daraufhin ließ er sie grausam auspeitschen, doch unter Schmerzen sprach sie weiterhin Gebete.

Als ihre Standhaftigkeit ungebrochen blieb, übergab Maximian sie dem Statthalter Hilarion von Bithynien, der sie durch Folterungen zum Heidentum bekehren sollte. Sie wurde an den Haaren aufgehängt und mit brennenden Fackeln verschenkt. Doch selbst diese grausamen Peinigungen brechen ihren Glauben nicht.

In der Nacht erschien ihr Christus im Gefängnis und heilte ihre Wunden. Als sie am nächsten Tag erneut vor Hilarion gebracht wurde, behauptete dieser, die Götter hätten sie aus Mitleid geheilt, und forderte sie auf, ihnen im Tempel zu opfern. Kyriaki bete daraufhin zu Gott – und plötzlich ließ ein Erdbeben die heidnischen Götzenstatuen einstürzen und zerschmetterte sie. Hilarion, voller Zorn, begann, den christlichen Gott zu lästern – doch noch bevor er seine Worte vollenden konnte, wurde er von einem Blitz getroffen und starb auf der Stelle.

Trotz dieses Wunders wurde Kyriaki weiter gefoltert. Der neue Statthalter Apollonius ließ sie ins Feuer werfen, doch die Flammen verloschen. Wilde Tiere wurden auf sie losgelassen, doch sie blieben zahm und berührten sie nicht. Schließlich wurde sie zum Tod durch das Schwert verurteilt. Bevor der Henker sein Werk vollziehen konnte, betete sie zu Gott und übergab ihm ihre Seele. Noch bevor das Schwert ihren Leib berührte, verschied sie friedlich, als wäre ihr Geist bereits von Gott aufgenommen worden. Die Christen von Nikomedia bargen ihren heiligen Leib und bestatteten ihn mit Ehrerbietung.

Die Reliquien der heiligen Kyriaki verbreiteten sich weit über die Grenzen Nikomedias hinaus. Ihre Kopfreliquie befindet sich heute im Kloster Pammegiston Taxiarchon auf dem Peloponnes. Ihr Kult verbreitete sich besonders in Griechenland, Bulgarien und Süditalien. Viele Kirchen sind ihr geweiht, und mehrere Orte tragen ihren Namen, darunter Agia Kyriaki. Sie wird als Schutzpatronin von Serbien, einer Stadt in Westmakedonien, verehrt.

Die orthodoxe Kirche feiert die heilige Kyriaki jedes Jahr am 7. Juli mit besonderen Gebeten und Gesängen. Ihr zu Ehren wird das folgende Troparion im fünften byzantinischen Ton gesungen:

„O jungfräuliche Märtyrerin Kyriaki,
Du warst ein würdiges Opfer,
als Du Deine reine Seele Gott anbotest;
Darum hat Christus Dich verherrlicht
und gießt durch Dich reichlich Gnade über alle Gläubigen aus,
denn Er ist der barmherzige, liebende Gott!“ (jk)

Foto: Hellas-Bote

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