Fest der Epiphanie: Segen für die gesamte Schöpfung

Am 6. Januar feiert nicht nur die katholische Kirche das Fest der Epiphanie. Auch griechisch-orthodoxe Christen kommen an diesem Tag für das besondere Ereignis der Großen Wasserweihe zusammen.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Glauben – Zum Fest der Epiphanie am 6. Januar, auch Theophanie genannt, erinnern griechisch-orthodoxe Christen mit der Wasserweihe an die Taufe Jesu im Jordan. Es ist die Segnung aller Gewässer und der Schöpfung.
Doch sie sind nicht die Einzigen die diesem Ereignis gedenken, auch wenn in der katholischen Kirche meistens eher die Heiligen Drei Könige im Mittelpunkt stehen. Offiziell führt die katholische Kirche diesen Tag jedoch als Epiphanie mit der Erscheinung des Herrn, also dem Offenbarwerden Gottes. Hierbei wird der Taufe Jesu im Jordan, seinem ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und den drei Weisen aus dem Morgenland, die in Betlehem dem Gotteskind huldigten, gedacht.

Anders als in der katholischen Kirche spielen die Heiligen Drei Könige an diesem Tag bei den orthodoxen Kirche keine Rolle, welche nur der Taufe Jesu im Jordan gedenken. Da die russisch-orthodoxen und serbisch-orthodoxen Gläubigen nach dem Gregorianischen Kalender Weihnachten erst am 6. und 7. Januar feiern, begehen sie auch die Epiphanie erst am 19. Januar.

Traditioneller Bestandteil bei allen orthodoxen Gläubigen ist jedoch die Große Wasserweihe (Μεγάλος Ἀγιασμός), die bis in das vierte Jahrhundert zurückverfolgt werden kann und wahrscheinlich ihren Weg von Jerusalem aus über Konstantinopel nach Osteuropa fand. Neben einem eindrucksvollen Gottesdienst versammeln sich die Gläubigen zum Abschluss an einem Fluss, einem See, einer Quelle oder am Meer. Hier taucht der Priester das Kreuz zur Segnung der ganzen Natur und der Schöpfung drei Mal in das Wasser und wirft es, wie in Griechenland, zum Abschluss der Feierlichkeiten in das Wasser, damit Gläubige nach ihm tauchen können. Der Finder erhält nicht nur einen besonderen Segen, ihm obliegt auch die Aufgabe gemeinsam mit dem Priester alle Häuser des Dorfes zu besuchen, wo mit einem, in das geweihte Wasser getauchten Basilikumzweig, der Segen gesprochen wird. Eine weitere Variante ist das Abfüllen des gesegneten Wassers, mit welchem die Gläubigen ihre Haustiere, Wohnungen und ihren Besitz segnen. Auch in großer Not, bei Angst oder Krankheit soll das Wasser seine wundertätige Wirkung entfalten.

Der Tag, welcher der Bewahrung der Schöpfung gewidmet ist, wurde vor dem 4. Jahrhundert am Jahresbeginn gefeiert und wurde dann auf den 6. Januar, dem Höhepunkt der Weihnachtszeit in Griechenland, gelegt. Einem Aberglauben zufolge öffnen sich an diesem Tag die Himmel und Wünsche gehen in Erfüllung. (mv)

Am 6. Januar feiert nicht nur die katholische Kirche das Fest der Epiphanie. Auch griechisch-orthodoxe Christen kommen an diesem Tag für das besondere Ereignis der Großen Wasserweihe zusammen. Foto: Hellas-Bote

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