Jedes Jahr am 17. November gedenkt Griechenland des Aufstands am Polytechnio, der 1973 stattfand und als entscheidender Wendepunkt im Widerstand gegen die Militärdiktatur gilt. Dieser Tag symbolisiert den mutigen Einsatz von Studierenden und Bürgern für Demokratie und Freiheit.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou
Aktuell – Bereits vor 1973 gab es an griechischen Universitäten Unruhen. Studierende forderten demokratische Wahlen ihrer Vertretungen und protestierten gegen die staatliche Kontrolle des Bildungssystems. Die Regierung reagierte mit Repressionen, einschließlich Verhaftungen und Zwangseinberufungen von Protestierenden. Diese Spannungen eskalierten und führten im November 1973 zur Besetzung des Polytechnikums in Athen.
Am 14. November 1973 besetzten Studierende das Gelände des Polytechnikums in Athen. Sie errichteten eine improvisierte Radiostation, um ihre Botschaften zu verbreiten, und forderten das Ende der Diktatur sowie die Wiederherstellung demokratischer Rechte. Die Bewegung gewann rasch Unterstützung von Arbeitern und anderen Bürgern, die sich den Protesten anschlossen.
In den frühen Morgenstunden des 17. November 1973 setzte das Regime Panzer ein, um die Besetzung gewaltsam zu beenden. Ein Panzer durchbrach das Haupttor des Polytechnikums, wobei mehrere Menschen getötet und viele verletzt wurden. Diese brutale Reaktion löste international Empörung aus und verstärkte den Widerstand gegen die Junta. Wenige Monate später, im Juli 1974, brach die Militärdiktatur zusammen, und Griechenland kehrte zur Demokratie zurück.
Der 17. November wird in Griechenland als Tag des Gedenkens an die Opfer des Polytechnio-Aufstands begangen. Jährlich finden Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen statt, insbesondere in Athen, wo ein Marsch vom Polytechnio zur US-Botschaft führt. Dieser Marsch symbolisiert den Protest gegen die damalige Unterstützung der Junta durch ausländische Mächte. (mv)

