Zur Gründüngung, als Viehfutter oder zur Verbesserung magerer Waldböden … die Schmalblättrige Lupine ist ein echter Tausendsassa, denn die Samen der aus der Wildpflanze gezüchteten blauen Süßlupine können sogar gegessen werden und haben längst ihren Platz in vielen Küchen gefunden.
Von HB-Redakteur Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Als Zierpflanze wurde die Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius) schon in Mitteleuropa bekannt, bevor zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit ihrem Anbau begonnen wurde. Das natürliche Verbreitungsgebiet ist der Mittelmeerraum, sie kommt jedoch auch in Afrika, in der Türkei, auf Zypern, Griechenland mit Kreta, Bulgarien, Italien mit Sizilien und Sardinien, Frankreich, Spanien und Portugal vor.
Dabei entpuppt sie sich als ein echter Rohbodenpionier und fühlt sich auf sandigen, feuchten und kalkarmen Böden wohl. Als Hülsenfrüchtler wird die Schmalblättrige Lupine zur Gründüngung und zur Verbesserung magerer Waldböden verwendet. Aufgrund dieser Eigenschaften wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts bitterstoffarme Sorten der weißen und gelben Lupinen gezüchtet, die als eiweißreiches Grünfutter für Vieh angebaut werden. Die alkaloidarmen Samen enthalten etwa 25 % Fett und 40 % hochwertiges Eiweiß sowie die Aminosäuren Methionin und Tryptophan, weshalb sie auch von Menschen gegessen können. Nach einem züchterischem Erfolg aus der Schmalblättrigen Lupine zur blauen Süßlupine wurde diese für den kommerziellen Anbau zugelassen.
Grundsätzlich sind Lupine allerdings giftig, weshalb die enthaltenen Bitterstoffe ihr auch den Namen „Wolfsbohne“ (Lupus = Wolf) einbrachten. Die Alkaloide in den Wildpflanzen sind für Menschen gefährlich, doch in den gezüchteten Süßlupinen liegt der Wert der Alkaloide unter 0,05 Prozent. So schafften es die gezüchtete blaue Schmalblättrige Lupine und die gezüchtete weiße großblättrige Lupine in die Produktpalette der Bio-Hersteller. Die enthaltenen Ballaststoffe unterstützen nicht nur den Cholesterinspiegel, mit Getreide gemixt ist die Lupine auch ein Protein-Booster für die Muskeln. Die Samen enthalten B-Vitamine sowie Eisen, Kalzium, Kalium und Eisen, weshalb man sie getrocknet oder eingelegt im Glas kaufen kann.
Doch zurück zur wilden Schmalblättrigen Lupine, die als ein- oder zweijährige, krautige Pflanze Wuchshöhen von 40 bis 80 Zentimeter erreicht. Von Mai bis August reicht die Blütezeit, die mit einer blauen Blütenkrone begeistert. (pv)
Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius)
Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Genisteae
Gattung: Lupinen (Lupinus)
Wissenschaftlicher Name: Lupinus angustifolius