Die Tropfsteinhöhle von Pyrgos Dirou, auch bekannt als die Diros-Höhle, ist eine der spektakulärsten Höhlen Griechenlands. Sie befindet sich auf der Mani-Halbinsel im Süden der Peloponnes und ist für ihre beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten sowie für ihre unterirdischen Seen und Flüsse bekannt. Diese Höhle bietet nicht nur eine faszinierende geologische Geschichte, sondern auch eine tiefe Verankerung in der Mythologie und Geschichte der Region.
Von HB-Redakteurin Soula Dimitriou
Reisen – Die Pyrgos Dirou Höhle liegt etwa 10 Kilometer südlich von Areopoli, nahe der Küste des Messenischen Golfs. Sie erstreckt sich über mehrere Kilometer unter der Erde und umfasst ein Netzwerk von Passagen, Kammern und unterirdischen Wasserläufen. Die Höhle ist hauptsächlich aus Kalkstein geformt, was ideale Bedingungen für die Bildung von Tropfsteinen bietet. Besucher können Teile der Höhle auf einer Bootstour durch die unterirdischen Seen erkunden, die eine eindrucksvolle Perspektive auf die schimmernden Formationen bieten.
Die Entstehung der Tropfsteinhöhle von Pyrgos Dirou reicht Millionen von Jahren zurück. Die Höhle entstand durch die langsame Auflösung von Kalkstein durch kohlensäurehaltiges Wasser. Dieser Prozess, bekannt als Karstbildung, führte zur Schaffung der beeindruckenden unterirdischen Landschaften, die wir heute sehen können.
Stalaktiten und Stalagmiten entstehen durch die langsame Ablagerung von Kalkspat, der aus tropfendem Wasser ausfällt. Über Jahrtausende hinweg wachsen diese Formationen Zentimeter für Zentimeter und schaffen eine Vielzahl von Formen und Strukturen, die oft an Skulpturen erinnern. Besonders beeindruckend sind die hoch aufragenden Stalagmiten, die aus dem Höhlenboden emporsteigen, sowie die zarten, hängenden Stalaktiten, die von der Decke herabbaumeln.
Die Tropfsteinhöhle von Pyrgos Dirou ist nicht nur ein geologisches Wunder, sondern auch tief in der griechischen Mythologie verwurzelt. Einer der bekanntesten Mythen, die mit der Höhle verbunden sind, ist die Geschichte von Persephone, der Tochter der Göttin Demeter. Nach dem Mythos entführte Hades, der Gott der Unterwelt, Persephone in sein Reich. Einige Geschichten besagen, dass der Eingang zur Unterwelt durch eine Höhle wie die von Pyrgos Dirou führte. Diese Erzählungen verleihen der Höhle eine mystische Aura und haben über die Jahrhunderte die Fantasie der Menschen beflügelt.
Historisch gesehen war die Höhle während der Jungsteinzeit bewohnt, wie archäologische Funde belegen. Werkzeuge, Keramiken und menschliche Überreste zeugen von einer prähistorischen Zivilisation, die die Höhle als Schutz und Lebensraum nutzte. Die Funde sind im Archäologischen Museum von Pirgos Dirou ausgestellt und bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben der frühen Bewohner. (sd)
