In der Welt der Botanik gibt es Pflanzen, die nicht nur durch ihre Schönheit beeindrucken, sondern auch durch ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an extreme Lebensräume und ihre vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Die Weiße Meerzwiebel ist eine solche Pflanze, die seit jeher die Neugier von Wissenschaftlern, Gärtnern und Heilkundigen auf sich zieht.
Von HB-Redakteurin Panos Ventouris
Natur & Umwelt – Die Weiße Meerzwiebel (Drimia maritima) ist eine faszinierende Pflanze, die nicht nur wegen ihrer auffälligen Erscheinung, sondern auch aufgrund ihrer vielfältigen ökologischen und medizinischen Eigenschaften Aufmerksamkeit erregt. Diese einzigartige Pflanze, auch bekannt als Seelilie oder Meerzwiebel, gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist in verschiedenen Teilen der Welt, insbesondere im Mittelmeerraum, heimisch.
Die Weiße Meerzwiebel zeichnet sich durch ihre markante Erscheinung aus. Sie bildet eine robuste, verdickte, zwiebelförmige Struktur aus, die unterirdisch wächst und als Überdauerungsorgan dient. Aus dieser Zwiebel entspringen im Frühling lange, schlanke, blattlose Stängel, die bis zu 150 cm hoch werden können. An der Spitze dieser Stängel entwickeln sich dichte, kugelförmige Blütenstände, die aus zahlreichen kleinen, sternförmigen Blüten bestehen. Die Blüten können eine weiße, rosa oder violette Farbe aufweisen und verströmen oft einen intensiven Duft.
Die Weiße Meerzwiebel ist als ausdauernde Pflanze typischerweise an Küstenregionen und in trockenen, sandigen Böden zu finden. Sie gedeiht am besten in sonnigen, gut durchlässigen Standorten und ist in mediterranen Klimazonen weit verbreitet. Diese Pflanze hat sich an extreme Bedingungen angepasst und ist in der Lage, lange Trockenperioden zu überstehen. Aufgrund ihrer Robustheit und ihres attraktiven Erscheinungsbildes wird die Weiße Meerzwiebel oft in Gärten und Landschaftsgestaltungen als Zierpflanze angebaut.
Abgesehen von ihrer ästhetischen Bedeutung hat die Weiße Meerzwiebel auch eine lange Geschichte der Nutzung in der Volksmedizin. Verschiedene Teile der Pflanze wurden schon von Plinius und Theophrast für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt. Sogar Albertus Magnus nutzte sie als Heilpflanze. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die gesamte Pflanze giftig ist und in früheren Zeiten deshalb sogar als Rattengift eingesetzt wurde. (pv)
Weiße Meerzwiebel (Drimia maritima)
Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Scilloideae
Gattung: Drimia
Wissenschaftlicher Name: Drimia maritima

