Antikes Rom – Das Marcellustheater

Frei zugänglich sind die verbliebenen Zeugnisse des #römischen Marcellustheaters aus dem Jahr 13 vor Christus. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich seine Bedeutung bis hin zu einem heutigen Wohnhaus umgeben von antiken Ruinen.
Von HB-Redakteurin Nadja Becker

#Rom/#Italien – Einst war das Marcellustheater das größte Theater der Stadt und gibt auch heute noch etwas von der damaligen Blütezeit preis. Ursprünglich hatte Caesar das Grundstück in der Nähe des Tempels des Apollo Sosianus erworben, erst Augustus ließ hier allerdings 13 vor Christus das Theater Marcellustheater errichten. Augustus Neffe und designierter Nachfolger war zehn Jahre zuvor verstorben.

Damit das freistehende, rund 33 Meter hohe Gebäude genug Platz hatte, fielen ihm kurzerhand zwei Tempel zum Opfer, die wahrscheinlich Diana und Pietas geweiht waren. Interessant ist hierbei zu erwähnen, dass die Konstruktion aus römischem Travertin der Steinbrüche von Tivoli und opus caementicium im späteren Verlauf der Geschichte als Vorbild für das berühmte Colosseum diente.

Einst war das Marcellustheater das größte Theater der Stadt und gibt auch heute noch etwas von der damaligen Blütezeit preis. Foto: Hellas-Bote

Natürlich wesentlich kleiner als der bekannte Nachfolger bot es für bis zu 15.000 Zuschauer Sitzplätze, bis dann Ende des 4. Jahrtausends nach Christus der Verfall einsetzte. Mit ihm wurde das Gebäude immer mehr als Steinbruch und im Mittelalter als Wohnraum genutzt.

Im 12. Jahrhundert folgten weitreichende Baumaßnahmen, als die Familie Faffi die herrschaftlichen Mauern in die Festung „Monte Faffo“ umbauen ließ. 1386 wechselte erneut der Besitzer mit der Familie Savelli. Danach bleibt es ruhig auf dem Zeitstrahl bis in das 16. Jahrhundert hinein, als auf den Fundamenten ein Palazzo im Renaissancestil errichtet wurde. Erbaut von der römischen Adelsfamilie Orsini ist das Theater bis heute bewohnt. 1926 – 1932 wurden zahlreiche archäologischen Ausgrabungen vorgenommen, mit denen das antike Straßenniveau wieder sichtbar wurde.

Geöffnet ist das kostenfrei zugängliche Gelände im Sommer von 9.00 – 19.00 sowie im Winter von 9.00 – 18.00 Uhr. (nb)

1926 – 1932 wurden zahlreiche archäologischen Ausgrabungen vorgenommen, mit denen das antike Straßenniveau wieder sichtbar wurde. Foto: Hellas-Bote