Zwei weitere griechische Museen sind zertifiziert

Das griechische Kulturministerium entwickelt systematisch den Prozess der Zertifizierung öffentlicher archäologischer Museen weiter. Eine Bestätigung ihrer wichtigen Arbeit haben nun das Archäologische Museum von Argos Orestikos und das Byzantinische Museum von Kastoria erhalten. 

Aktuell/Kunst & Kultur – Das Ephorate of Antiquities of Kastoria, unter dessen Zuständigkeit die beiden Museen fallen, hat im Mai 2022 mit dem Zertifizierungsprozess begonnen. Seitdem hat es in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen des Innenministeriums alle möglichen Anstrengungen unternommen um die Zertifizierungsanforderungen zu erfüllen.

In diesem Zusammenhang hat die Behörde mit der Ausstellung entsprechender Zertifikate die energetische Sanierung ihrer Museen eingeleitet. Er bestätigte den Betrieb ihrer Brandschutzsysteme, verbesserte die physische Zugänglichkeitsinfrastruktur und registrierte alle Exponate beider Museen im Integrierten Informationssystem des National Monuments Archive. Darüber hinaus wurden das Personal geschult und Personenengpässe abgedeckt. Auch die Wiederinbetriebnahme der digitalen Interpretationsmedien und die Modernisierung beider Ausstellungsausstattung von Museen standen im Fokus.

Das Archäologische Museum von Argos Orestikos wurde 2010 eingeweiht und beherbergt Funde aus dem Jahr 1100 v. Chr. bis 300 n. Chr., die aus dem Gebiet des heutigen P. E. Kastoria stammen, das in der Antike Teil von Orestida, einem der Königreiche Obermakedoniens, war. Die Dauerausstellung des Museums ist chronologisch in vier Abschnitte gegliedert, in denen sich die politischen und kulturellen Veränderungen des zentralen Teils von Orestidos entfalten – von einer Vereinigung verwandter Gattungen („Nationen“) zu einem unabhängigen Königreich, zu einem Teil des mazedonischen Königreichs und schließlich einem Vasallengebiet der Römer mit vielen und wichtigen Privilegien. Zu den Exponaten zählen ein einzigartiger Phalangitschild der päonischen Infanterie sowie die Auflösung der Battynaer, die bedeutendste Inschrift mit politischem Inhalt aus Westmakedonien. Ein besonderes Element der Dauerausstellung ist der Stil der informativen Texte in Form von Fragen und Antworten sowie der bewusste Verzicht auf Bildunterschriften. Das Museum verfügt über ein Konservierungslabor und ein voll ausgestattetes Lager. Das kleine Freiluft-Amphitheater für Sommerveranstaltungen rundet die Infrastruktur dieses Regionalmuseums ab.

Das Byzantinische Museum von Kastoria wurde 1989 eingeweiht. Seine Hülle – ein erhöhtes Erdgeschoss und ein Teil eines Halbkellers – folgt dem Gefälle des natürlichen Geländes und zeichnet sich durch klare Linien aus. Es wurde im Rahmen des NSRF 2007–2013 renoviert und 2016 wiedereröffnet. Die neue Dauerausstellung, die sich über drei Räume rund um ein Atrium erstreckt, unterstreicht durch ihre einzigartige Sammlung die Bedeutung und Strahlkraft des byzantinischen und postbyzantinischen Kastoria. Zu sehen sind mehr als 70 Ikonen aus dem 12. bis 18. Jahrhundert, die zusammen mit den in den Tempeln von Kastoria erhaltenen Ikonen eine bedeutende Sammlung bilden. In ihrer Bedeutung ähneln sie denen des Berges Athos, Veria, des Sinai und Zyperns. Die Ausstellung des Museums ist visuell mit digitalen Interpretationsmedien verknüpft und verfügt zudem über Ruhebereiche für Besucher. Im Untergeschoss sind eine Wartungswerkstatt und Lagerhallen untergebracht. ​(opm)

Foto: Griechisches Kulturministerium