Die griechische Weltraumforscherin Chryssa Kouveliotou, Professorin für Astrophysik mit langjähriger Karriere bei der NASA, und der führende Forscher der modernen biomedizinischen Forschung, Professor Nektarios Tavernarakis, der die aktive Beteiligung Griechenlands an europäischen Forschungsaktivitäten leitet, wurden für ihren entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Wissenschaft ausgezeichnet.
Aktuell/Kultur – Die Bodossaki Foundation freut sich, die Namen zweier herausragender Wissenschaftler bekannt zu geben, die mit dem Bodossaki Excellence Award für die bahnbrechende Arbeit ihres gesamten Lebens geehrt wurden, die in unserem eigenen Land begann und der griechischen intellektuellen Leistung weltweite Anerkennung verschafft hat.
Der Bodossaki Excellence Award für 2024 geht im Bereich Naturwissenschaften an Chryssa Kouveliotou, Professorin für Astrophysik im Fachbereich Physik am Columbian College of Arts and Sciences der George Washington University, und im Bereich Biomedizinische Wissenschaften an Nektarios Tavernarakis, Professor für Molekulare Systembiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Kreta, Präsident der Stiftung für Forschung und Technologie-Hellas und Präsident des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie. Die beiden Bodossaki Excellence Awards wurden von der Präsidentin der Hellenischen Republik, Katerina Sakellaropoulou, verliehen.
Der Bodossaki Excellence Award wurde 2002 ins Leben gerufen und wird nun 13 Jahre nach der letzten Verleihung mit einem neuen Preiskomitee aus acht international renommierten ausländischen Wissenschaftlern verliehen, die weltweit die höchsten Auszeichnungen in ihren Fachgebieten erhalten haben, darunter den Nobel- und Spinoza-Preis sowie den ACM Turing Award. Sie sind auch prominente Mitglieder wissenschaftlicher Akademien auf internationaler Ebene. Alle zwei Jahre werden zwei Excellence Awards, die jeweils mit einem Preisgeld von 100.000 Euro verbunden sind, in zwei Wissenschaftsbereichen verliehen. In diesem Jahr werden die Excellence Awards in den Bereichen Naturwissenschaften und Biomedizin verliehen.
Bodossaki Excellence Award in den physikalischen Wissenschaften
Chryssa Kouveliotou: Entschlüsselung der Himmelsphänomene
Die international renommierte Astrophysikerin Chryssa Kouveliotou, die seit über 25 Jahren für die NASA arbeitet, hat im Laufe ihrer Karriere wesentlich und systematisch zu einem tieferen Verständnis flüchtiger Himmelsphänomene beigetragen. Ihre Forschung auf dem Gebiet der Hochenergie-Astrophysik und insbesondere die Untersuchung von Phänomenen im Zusammenhang mit Schwarzen Löchern, Neutronensternen und Gammastrahlenausbrüchen hat das Wissen und Verständnis von Himmelsphänomenen erweitert.
Als Postdoktorandin bei der NASA entdeckte sie durch das Studium von Daten einer Sonnenmission die ersten Phänomene, die später als Magnetare identifiziert wurden, Neutronensterne mit extremen Magnetfeldern. Anschließend wurde sie zur NASA/MSFC eingeladen, um an einer neuen Mission mitzuarbeiten, bei der sie Phänomene untersuchte, die durch Kollaps und Verschmelzungen von Sternen entstehen. Kurz darauf erhielt sie ein Stipendium zur Suche und Untersuchung von Magnetarausbrüchen und etablierte Neutronensterne mit extremen Magnetfeldern (Magnetare) als neue und wichtige Klasse astrophysikalischer Objekte, wodurch ein neues Feld eröffnet wurde, in dem die Forschung heute floriert.
Chryssa Kouveliotou verließ die NASA 2013 mit dem höchsten Rang in ihrem Forschungsbereich, um ihre akademische Karriere als Professorin für Astrophysik an der George Washington University fortzusetzen und gleichzeitig das Astronomy, Physics and Statistics Institute (APSIS) an der GWU zu gründen. Aufgrund ihres umfangreichen Forschungshintergrunds wurde sie in die Liste der 25 einflussreichsten Personen im Bereich des Weltraums des Time Magazine aufgenommen und mit 493 von Experten begutachteten Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften in die Liste der 250 weltweit am häufigsten zitierten Forscher in der Weltraumwissenschaft aufgenommen. Chryssa Kouveliotou ist Mitglied der US National Academy of Science, der US Academy of Arts and Sciences, ein ausländisches Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften und ein korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen. Im Laufe ihrer langen Karriere erhielt sie zahlreiche prestigeträchtige Auszeichnungen wie den Descartes-Preis (2002), den Rossi-Preis (2003) und den Dannie-Heineman-Preis (2012) sowie in jüngster Zeit den Shaw-Preis für Astronomie (2021). Die griechische Regierung ehrte sie zudem mit dem Kreuz des Kommandeurs des Ehrenordens für herausragende Leistungen in der Wissenschaft (2015).
Bodossaki Excellence Award in Biowissenschaften
Nektarios Tavernarakis: Die Geheimnisse der Zelle, des Gedächtnisses und des Alterns enthüllen
Nektarios Tavernarakis ist führend in der modernen biomedizinischen Forschung auf den Gebieten Alterung, Zelltod und Neurodegeneration. Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckungen zählen bestimmte Kategorien von Enzymen, die am nekrotischen Zelltod beteiligt sind, die Aufdeckung der Rolle wichtiger Regulatoren der Proteinsynthese beim Altern und ein wichtiger Beitrag zur Entdeckung mitochondrialer Qualitätskontrollmechanismen, die mit der Regulierung der zellulären Energiehomöostase und des Alterns verbunden sind. Unter anderem hat Nektarios Tavernarakis auch die Rolle der Autophagie in bestimmten Bereichen des Gehirns bei der Regulierung der synaptischen Plastizität und des Verhaltens unter Stressbedingungen aufgeklärt und neuartige molekulare Mechanismen identifiziert, die Zellen und Organismen vor nekrotischen Schädigungen schützen.
Während seiner langen Karriere bei der Stiftung für Forschung und Technologie und der Universität Kreta gründete er die erste Einrichtung für Multiphotonen-Biomedizinbildgebung in Griechenland sowie das Postgraduiertenprogramm für Bioinformatik. Er hat auch dazu beigetragen, FORTH und das Forschungsnetzwerk des Landes mit der europäischen und internationalen Forschungsgemeinschaft zu verbinden, damit Griechenland an Entwicklungen und Forschungspolitiken in Europa teilnehmen und diese mitgestalten kann. Er beteiligt sich aktiv an der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen, koordiniert die Nationale Bioimaging-Infrastruktur und fungiert als Koordinator des Nationalen Netzwerks für personalisierte Medizin für neurodegenerative Erkrankungen, das die Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung in Griechenland unterstützt. Darüber hinaus leitet er das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) als dessen bislang einziger griechischer Präsident, eine Position, in die er in Anerkennung seiner brillanten Forschungs- und Verwaltungskarriere in der Spitzenforschung gewählt wurde. Nektarios Tavernarakis ist unter anderem Mitglied der American Association for the Advancement of Science (AAAS), der European Molecular Biology Organisation (EMBO), der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen. In seiner langen wissenschaftlichen Karriere erhielt er den Young Investigator Award der European Molecular Biology Organisation (EMBO), den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung, den Helmholtz International Fellow Award, den Galien Scientific Research Award, den Aretaeio Award for Biomedical Sciences der Akademie von Athen sowie den Bodossaki Foundation Scientific Award 2005 im Bereich Biowissenschaften.
Die Bodossaki-Stiftung engagiert sich weiterhin für die kontinuierliche und umfassende Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit und steht damit im Einklang mit der tiefen Überzeugung ihres Gründers Prodromos Bodossakis Athanasiadis vom wichtigen und wesentlichen Nutzen, den wissenschaftliche Spitzenleistungen für die Gesellschaft als Ganzes bieten.
Neben den beiden Gewinnern des Bodossaki Excellence Award 2024 wurden bislang sieben namhafte Persönlichkeiten der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft für ihre außerordentlich bedeutende Arbeit mit dem Bodossaki Excellence Award ausgezeichnet, nämlich die Professoren Georgios Chroussos (2011), Charalambos Moutsopoulos (2011), Evangelos Moudrianakis (2009), Dimitrios Christodoulou (2006), Athanasios Fokas (2006), Kyriakos Nikolaou (2004) und Ioannis Iliopoulos (2002). (opm)