Leise Töne, große Wirkung – Go Music unplugged im Kolumbarium

Am Abend des 23. Oktober 2025 füllte sich das St. Kamillus Kolumbarium in Mönchengladbach mit einer besonderen Art von Klangmagie.
Von HB-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Magazin – Die Konzertreihe Go Music, initiiert von Martin Engelien, brachte an diesem Donnerstag Rock, Blues und Soul in einer intimen, reduzierten Version auf die Bühne. Das Publikum erlebte eine Handvoll Musiker, deren Können und Erfahrung die gesamte Atmosphäre des historischen Raumes durchdrang.

Foto: Hellas-Bote/Maris Rietrums

Die Band setzte sich aus echten Meistern ihres Fachs zusammen: Martin Engelien am Bass, Dirk Edelhoff an der Gitarre, Pitti Hecht am Schlagzeug und Chuck Plaisance am Gesang. Schon die ersten Töne zeigten, wie eng Präzision und Spontaneität hier miteinander verschmolzen. Engelien legte die rhythmische Grundlage, während Edelhoff mit virtuosen Gitarrenläufen Funken sprühte. Hechts Schlagzeugspiel wirkte gleichzeitig kraftvoll und geschmeidig, und Plaisances Stimme trug den Soul von New Orleans in jeden Winkel des Kolumbariums.

Das Konzert setzte auf Intimität statt auf Lautstärke. In der klaren Akustik des Raums konnten die Besucher jedes Detail hören: das feine Schwingen der Basssaiten, das leise Rollen der Becken, das Flirren der Gitarrenmelodien. Bekannte Klassiker erhielten frische, neue Interpretationen, Eigenkompositionen wurden mit einer fast greifbaren Spielfreude vorgetragen. Immer wieder entstanden spontane Momente, kleine musikalische Dialoge, die nur an diesem Abend so passiert sein konnten.

Die Stimmung im Publikum war konzentriert und doch lebendig. Man spürte die Verbindung zwischen Musikern und Zuhörern: ein gemeinsames Erlebnis, bei dem jeder Ton den Raum erfüllte, ohne aufdringlich zu wirken. Die reduzierte Inszenierung erlaubte, dass die Emotionen der Musiker unmittelbar zu den Zuhörern gelangten. Der Abend dauerte rund 90 Minuten, doch schon die ersten Minuten hatten die Zuschauer in ihren Bann gezogen.

Besonders beeindruckend war die Balance zwischen Virtuosität und Lockerheit. Jeder Musiker spielte mit hoher Präzision, doch nichts wirkte gekünstelt oder vorhersehbar. Die Harmonie der vier Künstler erzeugte einen dichten, emotionalen Klangteppich, der den gesamten Kolumbariumsraum ausfüllte und für Gänsehautmomente sorgte. Am Ende des Konzerts belohnte das Publikum die Musiker mit langanhaltendem Applaus, und viele verweilten noch, um die besondere Atmosphäre nachklingen zu lassen. (cs)

Foto: Hellas-Bote/Maris Rietrums