30 Jahre CEFA: Neuer Hauptsitz in Thessaloniki und frischer Kurs für die Messewirtschaft Europas

Die Central European Exhibition Association (CEFA) hat ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert – und das mit weitreichenden Entscheidungen für die Zukunft der Messewirtschaft in Mittel- und Südosteuropa.
Von HB-Redakteur Vangelis Makris

Aktuell/Thessaloniki/Tirana – Im Rahmen der 31. Internationalen Messe in Tirana (Albanien), die in diesem Jahr unter dem Motto „Fenster in die Zukunft“ stattfand, trafen sich Vertreter der Branche zu einer zweitägigen Sitzung des CEFA-Exekutivkomitees. Neben feierlichen Momenten stand dabei vor allem eines im Mittelpunkt: die Neuausrichtung des Verbandes im Zeichen von Innovation, Nachhaltigkeit und digitaler Transformation.

Foto: Helexpo

Eine der wichtigsten Entscheidungen des Treffens war die Verlegung des CEFA-Hauptsitzes von Wien nach Thessaloniki, in die Räumlichkeiten der griechischen Messegesellschaft TIF-HELEXPO. Damit rückt der Verband geografisch näher an die dynamisch wachsenden Märkte Südosteuropas. „Die Entscheidung ist mehr als nur eine organisatorische Maßnahme“, betonte Dr. Kyriakos Pozrikidis, Präsident der CEFA und CEO von TIF-HELEXPO. „Thessaloniki liegt im Herzen einer Region, die wirtschaftlich, kulturell und infrastrukturell immer stärker zusammenwächst. Von hier aus wollen wir die Brückenfunktion der CEFA weiter ausbauen.“

Die CEFA, 1995 gegründet, versteht sich als Netzwerk führender Messegesellschaften aus Zentral- und Südosteuropa. Ihre Mitglieder – von Österreich über Ungarn, Kroatien, Serbien bis nach Griechenland und nun zunehmend auch Albanien – fördern Kooperationen und den Wissenstransfer zwischen den nationalen Messeplätzen.

Begleitet wurde die Standortentscheidung von einer weiteren Personalie: Giorgos Goniadis, Manager bei TIF-HELEXPO, wurde einstimmig zum neuen Generalsekretär der CEFA gewählt. „Ich fühle mich geehrt, der CEFA in dieser Phase des Wandels dienen zu dürfen“, sagte Goniadis nach seiner Wahl. „Wir verstehen uns nicht nur als Messeveranstalter, sondern als Brückenbauer zwischen Märkten, Menschen und Ideen. Vertrauen und Zusammenarbeit sind die Grundlage unseres Erfolgs.“ Sein Auftrag ist klar: Die Organisation strategisch zu modernisieren, den Wissenstransfer zu stärken und den Verband stärker als bisher als Think Tank der regionalen Messewirtschaft zu positionieren.

Der Festvortrag von CEFA-Präsident Pozrikidis stand unter dem Titel „Global and Regional Exhibition Industry Outlook“. Darin spannte er den Bogen von globalen Trends der Messewirtschaft – etwa der zunehmenden Digitalisierung – bis zu spezifischen Herausforderungen der Region. „Unsere Branche befindet sich an einem Wendepunkt“, erklärte Pozrikidis. „Digitale Technologien, künstliche Intelligenz und nachhaltige Veranstaltungsformate werden künftig entscheidend sein. Die CEFA kann dabei als Katalysator wirken, um diese Entwicklungen regional zu bündeln.“

Ein konkretes Ergebnis der Beratungen: Die CEFA wird eine umfassende Folgenabschätzung für die gesamte Region einleiten. Ziel ist es, belastbare Daten über den wirtschaftlichen und sozialen Beitrag der Messewirtschaft zu sammeln. Auf Basis dieser Studie sollen künftig sowohl politische Entscheidungsträger als auch Investoren fundierte Informationen über die Bedeutung der Branche erhalten.

Der Veranstaltungsort selbst war bewusst gewählt. Albanien, seit Jahren auf Wachstumskurs, entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Akteur in der südosteuropäischen Messe- und Eventlandschaft. Die Klik Ekspo Group, Organisatorin der 31. Internationalen Messe Tirana, bot mit dem Thema „Fenster in die Zukunft“ die passende Kulisse für das CEFA-Treffen. „Die Ausrichtung der CEFA in Tirana zeigt, wie sehr sich Albanien in der regionalen Wirtschaft verankert“, sagte die Vizepräsidentin und Leiterin für Strategische Partnerschaften der Klik Ekspo Group. „Messen sind heute nicht nur Orte des Handels, sondern Plattformen für Dialog, Innovation und internationale Kooperation.“

Während der zweitägigen Sitzungen (7.–8. November) diskutierten die Delegierten unter anderem über den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Messeorganisation, neue digitale Werkzeuge für Aussteller und Besucher sowie über die Förderung nachhaltiger Veranstaltungsformate. Ein weiterer Höhepunkt war die offizielle Präsentation der Expo Albania durch die Investment Company of Albania, die ihre Vision einer modernen Messeinfrastruktur vorstellte, welche den Standort Albanien international sichtbarer machen soll.

Seit ihrer Gründung 1995 hat sich die CEFA als feste Größe in der europäischen Messewelt etabliert. Ihr Netzwerk umfasst heute Dutzende Messegesellschaften und Partnerinstitutionen. Ziel ist es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, Wissen zu teilen und gemeinsame Standards zu entwickeln. „In den vergangenen 30 Jahren haben wir nicht nur Ausstellungen organisiert, sondern Menschen, Ideen und Länder miteinander verbunden“, fasste Pozrikidis das Jubiläum zusammen. „Diese Brückenfunktion ist heute wichtiger denn je.“

Mit dem neuen Hauptsitz in Thessaloniki, einem gestärkten Führungsteam und ehrgeizigen Projekten für die kommenden Jahre will die CEFA ihren Einfluss in Mittel- und Südosteuropa weiter ausbauen. Die nächste Generalversammlung der Organisation ist für 2026 geplant – dann soll über neue Mitglieder abgestimmt werden, die den geografischen und inhaltlichen Radius der CEFA weiter erweitern werden.

Mit dem 30. Jubiläum markiert die CEFA nicht nur einen Meilenstein, sondern schlägt auch ein neues Kapitel auf: weg von klassischen Messeformaten, hin zu innovativen, digital vernetzten Plattformen. Der Geist der Zusammenarbeit, der die Organisation seit drei Jahrzehnten prägt, soll dabei Leitlinie bleiben. Oder, wie es CEFA-Präsident Pozrikidis formulierte: „Die CEFA ist eine Brücke, die Märkte, Menschen und Möglichkeiten verbindet – und diese Brücke trägt auch in die Zukunft.“ (mav)

Foto: Helexpo