WaterForum2025 – Dimitris Ptochos: „Gerechte und einheitliche Wasserbewirtschaftung mit Projekten, die wirklich etwas bewirken.“

Der Regionalgouverneur des Peloponnes und 2. Vizepräsident des Hellenischen Wasserforums, Dimitris Ptochos, hob in seinem Vortrag auf dem Hellenischen Wasserforum 2025 den institutionellen und entwicklungsbezogenen Charakter einer ordnungsgemäßen Wasserbewirtschaftung hervor und merkte an, dass die Wasserbewirtschaftung eine der wichtigsten Herausforderungen für die griechischen Regionen und ein Faktor sei, der sich direkt auf die Zukunft der landwirtschaftlichen Produktion, die Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt auswirkt.

Aktuell – Vom „Projekt“ zum „Ergebnis“ für den Bürger und den Produzenten

Herr Ptochos betonte, dass in der öffentlichen Debatte oft das Wesentliche der Interventionen verloren gehe, nämlich nicht das Projekt selbst, sondern das Ergebnis, das es für den Bürger und den Produzenten hat.

Wiederaufnahme großer Bewässerungsprojekte nach jahrzehntelanger Inaktivität

Der Regionalgouverneur betonte, dass die Peloponnes-Region in den letzten zwei Jahren systematisch daran gearbeitet habe, alle wichtigen Bewässerungsprojekte und Staudämme wie Filiatrino, Minagiotiko, Asopos und den Taka-See, die jahrzehntelang stillgelegt waren, wieder in Betrieb zu nehmen. „Wir haben sie in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien und Behörden reaktiviert, und nun befinden sie sich mit neuen Daten und neuen Anforderungen in der Umsetzungsphase“, sagte er.

Aktuell – Neuer Studienzyklus und gezielte Infrastrukturen mit produktivem Potenzial

Gleichzeitig startete die Region einen neuen Studienzyklus für Sekundärnetze und ergänzende Infrastrukturen, wobei Bereichen mit realem Produktionspotenzial Priorität eingeräumt wird.

Notwendigkeit eines gerechten Zugangs zu Wasser

Anschließend betonte der Regionalgouverneur nachdrücklich die Notwendigkeit eines gerechten Wasserzugangs und sprach über die unterschiedlichen Preise in den verschiedenen Regionen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Wasser in Messenien nach Hektar und in der Argolis nach Kubikmeter abgerechnet wird. Das führt zu zweigleisigen Produzenten“, hob er hervor.

Schulung der Erzeuger und Verbesserung der Bewässerungstechnologie

Zu diesem Zweck arbeitet die Region mit ELGO-Dimitra und anderen Institutionen zusammen, um die Erzeuger im Umgang mit modernen Werkzeugen zu schulen: Bewässerungstechnologien, Software, Präzisionslandwirtschaft, Sensoren und neue Anbaumethoden.

Er merkte jedoch an, dass selbst in Verbesserungsplänen „Technologie keine Priorität hat“, was er als Hinweis darauf wertete, dass ein Umdenken auf allen Ebenen erforderlich sei.

Eine einzige öffentliche Wasserbehörde

Herr Ptochos erläuterte anschaulich einen seiner wichtigsten institutionellen Vorschläge: „Heute tragen mehr als zehn Institutionen gemeinsame Zuständigkeiten im Bereich der Wasserwirtschaft. Dies führt zu einer Zersplitterung der Zuständigkeiten, mangelnder Koordination und Ineffizienz. Wir brauchen eine einzige, rein öffentliche Einrichtung, die eine einheitliche Planung, Genehmigung, einen einheitlichen Betrieb und eine einheitliche Instandhaltung gewährleistet.“

Neue Entsalzungsanlagen auf dem Peloponnes

Der Regionalgouverneur ging auch auf den Wasserbedarf ein und betonte, dass die Peloponnes nicht nur mit der Wassermenge, sondern auch mit der Wasserqualität zu kämpfen hat. Vor diesem Hintergrund werden in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Entsalzungs- und Aufbereitungsanlagen errichtet bzw. in Betrieb genommen.

Institutionelle Änderungen für schnellere Projekte – Lizenzvergabe, Enteignungen, Zoneneinteilung

Herr Ptochos betonte außerdem die Notwendigkeit institutioneller Maßnahmen, wie etwa die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die Beschleunigung von Enteignungen, die Stärkung der regionalen Planungspläne mit Wasserprioritäten und deren Verknüpfung mit der Raumplanung. Er erinnerte sogar daran, dass die Peloponnes-Region bis vor Kurzem noch gar keinen regionalen Raumordnungsplan besaß.

Notwendigkeit eines nationalen Masterplans

Abschließend sprach er über die Notwendigkeit eines nationalen Wasserwirtschaftsplans, der die derzeitige Zersplitterung überwinden soll. „Kleine Staudämme, Speicherseen, Grundwasseranreicherungsprojekte – das sind Instrumente, die in den zentralen Plan integriert werden müssen“, sagte er.

Abschließend betonte er, dass die größte Herausforderung die Instandhaltung sei: „Viele Projekte, wie Anabalos, sind technologische Wunderwerke, die nie so instand gehalten wurden, wie es nötig gewesen wäre. Wenn wir die Infrastruktur nicht instand halten, werden wir das verlieren, was wir mit großem Aufwand aufgebaut haben.“ (opm)

Foto: Περιφέρεια Πελοποννήσου – Region of Peloponnese