Wächter der Geschichte: Der Sideros-Leuchtturm auf Korfu

Hoch über den azurblauen Wellen des Ionischen Meeres thront auf der Alten Festung von Korfu ein Bauwerk, das seit über zwei Jahrhunderten Schiffe sicher in den Hafen geleitet: der Sideros-Leuchtturm.
Von HB-Redakteur Jorgos Kontos

Geschichte/Reisen – Errichtet im Jahr 1822 von den Briten während ihrer Herrschaft über die Ionischen Inseln, diente dieser acht Meter hohe Turm als erstes von insgesamt 13 Leuchtfeuern, die den maritimen Verkehr in dieser Region sicherten. Mit der Übergabe der Ionischen Inseln an Griechenland im Jahr 1863 wurde der Leuchtturm Teil des nationalen Erbes. ​

Der aus Naturstein errichtete, unverputzte Rundturm mit seiner charakteristischen grünen Laterne steht auf dem Landturm der Alten Festung, die im 16. Jahrhundert von den Venezianern erbaut wurde. An seiner Basis schmiegt sich das ehemalige Haus des Leuchtturmwärters, das im Laufe der Jahre mehrfach umgestaltet wurde. ​

Ursprünglich mit einem festen Licht ausgestattet, erhielt der Leuchtturm bald eine Fresnel-Linse vierter Ordnung von der Pariser Firma Sautter, Lemonier et Cie., die seine Leuchtkraft erheblich verbesserte. 1992 erfolgte die Umstellung des Betriebs von Acetylen auf elektrischen Strom, was die Effizienz und Zuverlässigkeit des Leuchtfeuers weiter steigerte. ​

Der Sideros-Leuchtturm ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern auch ein kulturelles Symbol. Von 1983 bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 zierte er gemeinsam mit der Alten Festung die Rückseite des 500-Drachmen-Geldscheins, was seine Bedeutung für das griechische Erbe unterstreicht. ​Heute ist der Leuchtturm Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Altstadt von Korfu und steht unter besonderem Schutz als Baudenkmal. (jk)

Foto: Marc Ryckaert (MJJR), CC BY 3.0, wikimedia.org

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