Unterwasserarchäologische Forschung in der Nähe der archäologischen Stätte Asini

Im Herbst vergangenen Jahres wurden in der Nähe der archäologischen Stätte Asini, östlich von Tolo, Argolida, archäologische Unterwasserforschungen durchgeführt. Der Standort liegt in kurzer Entfernung vom heutigen Dorf Tolo. Dank seiner günstigen Lage war dieser Ort sowohl in prähistorischer als auch in historischer Zeit bewohnt.

Aktuell/Kunst & Kultur – Die Ausgrabung wurde im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprogramms durchgeführt das 2022 begann und als Folgemaßnahme zu der 2021 durchgeführten Pilotforschung diente. Es handelte sich um eine Zusammenarbeit zwischen der Ephorate of Underwater Antiquities, dem Schwedischen Institut in Athen und der Universität Stockholm mit Teilnehmern der Universität Göteborg und der Nordic Maritime Group. Die griechische Seite wurde von Dr. Panagiota Galiatsatou, Taucharchäologin der Ephorie für Unterwasseraltertümer, und die schwedische Seite von Professor Ann-Louise Schallin (Wissenschaftliche Direktorin, Universität Stockholm) und Dr. Niklas Eriksson (Felddirektor, Universität Stockholm) geleitet. Ebenfalls dabei waren Ekaterini Tagonidou, Unterwasserarchitektin und -ingenieurin bei der Ephorie für Unterwasseraltertümer,  Themistoklis Troupakis, Tauchingenieur, BA Jens Lindström von der Nordic Maritime Group und MA Staffan Von Arbin von der Universität Göteborg.

Archäologische Untersuchungen in den Jahren 2021 und 2022 hatten das Ausmaß und die Beschaffenheit einer großen künstlichen Hafenanlage östlich des Kastraki-Geländes enthüllt. Die Hauptstruktur besteht aus einem großen künstlichen Plateau in seichtem Wasser. Auf diesem Plateau sind vermutlich Räume und Gebäudestrukturen in Form von Häusern zu erkennen. Diese Überreste wurden im Untersuchungszeitraum 2022 mittels Photogrammetrie erfasst, da sie einer eingehenderen Untersuchung bedurften. Da die Siedlung Asini seit prähistorischen Zeiten ununterbrochen bewohnt war, lässt sich nur schwer feststellen, wann diese Hafenanlage ursprünglich errichtet wurde.

Die Unterwassergrabungsuntersuchung im Jahr 2024 konzentrierte sich auf den Meeresboden in der Nähe des nordwestlichen Randes des künstlichen Plateaus. Dieser spezielle Ort wurde aufgrund der Tatsache ausgewählt, dass das künstliche Plateau dort in gutem Zustand erhalten ist und seine ursprüngliche Form weitgehend bewahrt zu haben scheint. Die vom Aushubabschnitt eingenommene Fläche betrug 16 m². Das Ausgrabungsgebiet wurde an den Stellen, an denen die Vielfalt und Verschiedenheit der archäologischen Stätten dies erforderte, mittels Photogrammetrie dokumentiert.

Feldarbeiten im Jahr 2024 zeigten, dass am Boden bedeutende Überreste der aus Stein gebauten Hafenanlage erhalten sind. Dabei handelt es sich um heruntergefallenes Material, wie Steine ​​und verarbeitete Baustoffe. Die wohl bedeutendsten Funde sind die in der Steinstruktur gefundenen Amphorenscherben und die zerbrochene Vase im Sektor 4A. Die Zusammensetzung dieser fragmentarisch erhaltenen Gefäße lässt darauf schließen, dass sie während der Nutzung des Plateaus oder zur Zeit seiner Aufgabe und seines Verfalls deponiert wurden. Sie können daher als Anhaltspunkte für die Diskussion um die Datierung des Baus herangezogen werden.

Im nächsten Schritt werden oben auf dem Plateau ein oder ggf. zwei Einschnitte vorgenommen. Der Einschnitt wird manuell ausgehoben und die Sedimente werden durch Ausbaggern entfernt. Mittels Photogrammetrie werden sämtliche Objekte und Gebäudereste vor Ort erfasst. Die Ergebnisse der Forschung werden im wissenschaftlichen Journal der Schwedischen Institute in Athen und Rom, Opuscula , und in anderen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht. (opm)

Foto: Griechisches Kulturministerium