TÜV SÜD-Tipps für die richtige Auswahl und den Einsatz von Schneeschuhen

Schneeschuhwandern liegt im Trend. Immer mehr Menschen entdecken den Wintersport für sich, denn er verbindet Ruhe, malerische Winterlandschaften und unberührten Neuschnee – und das abseits hektischer Skipisten. Außerdem fällt der Einstieg leicht. Doch für eine gelungene Schneeschuhtour braucht es natürlich die passenden Schneeschuhe. Was es bei der Auswahl zu beachten gibt, weiß TÜV SÜD-Produktexperte Frank Wittmann.

Magazin – Der passende Schuh für jedes Einsatzgebiet

Schneeschuhe vergrößern die Sohle der Schuhe und verteilen das Körpergewicht damit auf eine erweiterte Fläche, wodurch das Einsinken in den Schnee verringert wird. Je pulveriger der Schnee, desto größer muss der Schuh sein. Grundsätzlich gibt es drei Typen, die sich jeweils für unterschiedliche Schneebedingungen und Einsatzgebiete eignen: „Originals“, „Classics“ und „Moderns“.

Besteht der Rahmen aus Holz, werden die Schneeschuhe „Originals“ genannt. Sie sind mit einem harzbehandelten Leder bespannt und eignen sich für flaches Gelände mit Tiefschnee.

Schneeschuhe mit Aluminiumrahmen nennen sich „Classics“. Sie sind mit einem festen Kunststoffgewebe bespannt, zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus und bieten einen guten Auftrieb im Schnee. „Classics“ eignen sich fürs Flachland und Pulverschnee und sind ideal für Anfänger. „Für hochalpines Gelände sind sie allerdings nicht geeignet, da sie eine starke Gleitfläche haben und an steilen Hängen zu wenig Halt bieten“, warnt Frank Wittmann.

Modelle mit Kunststoffrahmen werden „Moderns“ genannt. Sie haben in der Regel keine Bespannung und sind kleiner und wendiger. Oft sind sie mit Spikes, stabilen Seitenschienen und scharf gelagerten Frontzacken versehen und damit bestens für Eis und steiles Gelände geeignet. „Die Abgrenzungen sind aber nicht immer ganz eindeutig, so gibt es beispielsweise ‚Classics‘, die für unwegsameres Gelände mit Stahlbeschlägen ausgestattet sind oder viele weitere Ausführungen“, weiß der Experte.

Auf’s Gewicht kommt es an

Welche Größe die richtige ist, hängt nicht nur von der Schnee- und Geländebeschaffenheit ab. „In jedem Fall sollte das gewünschte Modell auch auf das Gewicht ausgelegt sein“, so Frank Wittmann. Dazu zählen das Körpergewicht und die gesamte Ausrüstung wie Bekleidung, Rucksack und Proviant. Je höher dieses Gesamtgewicht, desto größer muss der Schneeschuh sein, damit der Wanderer nicht zu tief im Schnee einsinkt. Als Richtwerte gelten: Größe 22 sollte bei einem Gewicht von bis zu 70 kg gewählt werden, Größe 25 zwischen 70 und 100 kg und Größe 30 ab 100 kg. „Neben der Größe sollten Käufer auch einen Blick auf das Gewicht des Schneeschuhs werfen. Denn ein schwerer Schuh bedeutet mehr Kraftaufwand beim Wandern und das kann auf Dauer anstrengend sein“, empfiehlt der Produktexperte.

Für den richtigen Halt

Grundvoraussetzung, damit die Schneeschuhe richtig halten, sind schneetaugliche Wanderstiefel. Befestigt werden sie mit einer Bindung, die den Fuß fest umschließen sollte. Wichtig ist, dass sie – auch mit Handschuhen – einfach bedienbar ist, sich flexibel einstellen lässt und nicht zu viel Gewicht auf die Waage bringt. Tipp: Die Wanderschuhe zum Kauf der Schneeschuhe in den Shop mitnehmen und ausprobieren!

Auf Qualität und gute Verarbeitung achten

„Schneeschuhtouren führen Wanderer meist durch tiefen Schnee fernab der Zivilisation. Defekte an den Schneeschuhen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn sie können ein Fortkommen nahezu unmöglich machen“, so der Experte. „Umso wichtiger ist es, beim Kauf auf eine gute Verarbeitung und hohe Qualität der Schneeschuhe zu achten. Sichere Modelle weisen das blaue TÜV SÜD-Oktagon und das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit auf. Diese Modelle wurden in Labors und im Gelände auf Sicherheit und Haltbarkeit geprüft.“

Die richtige Ausrüstung

Neben den Schneeschuhen brauchen Wanderer gute Trekking- oder Tourenskistöcke bestenfalls teleskopierbar und mit Schneetellern, wetterfeste Sportkleidung und einen Rucksack mit Schneeschuhhalterung. Bei steileren Touren kann sich außerdem eine Steighilfe lohnen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Bügel, der aufgeklappt werden kann und damit Halt bietet und den Aufstieg erleichtert. Für steileres Gelände und Aufstieg gibt es Modelle mit integrierter Steighilfe, welche die Ferse im Bedarfsfall anheben und so die Ergonomie beim Gehen verbessern und schneller Ermüdung vorbeugen. „Für Wanderer, die in alpinem Gelände unterwegs sind, gehört eine Lawinenausrüstung mit Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Schaufel und Lawinensonde zur Grundausstattung“, rät Frank Wittmann.

Weitere Informationen unter https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/konsumgueter-und-handel/sport-und-freizeit. (opm)

Foto: TÜV SÜD AG