Das Toumba-Stadion, bekannter als „PAOK-Stadion“, ist weit mehr als ein bloßer Austragungsort von Fußballspielen – es ist ein Symbol für die Leidenschaft und die kulturelle Identität von Thessaloniki. Gelegen im gleichnamigen Stadtteil Toumba, unweit des Zentrums der zweitgrößten Stadt Griechenlands, erhebt sich das Stadion als ein Monument des Sports und der Tradition.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Reisen – Der Grundstein für das Stadion wurde im Jahr 1958 gelegt, nachdem der Sportverein PAOK Thessaloniki das Gelände für 1,5 Millionen Drachmen erworben hatte. Nur ein Jahr später, am 6. September 1959, fand das Eröffnungsspiel statt, das PAOK mit 1:0 gegen AEK Athen gewann. Ursprünglich für 14.000 Zuschauer konzipiert, wurde die Kapazität im Laufe der Jahrzehnte sukzessiv auf bis zu 45.000 Plätze erweitert – ein Höhepunkt, der 1976 beim legendären Spiel gegen AEK Athen mit einem Rekordbesuch von 45.252 Zuschauern erreicht wurde.
Die Modernisierung des Stadions setzte neue Maßstäbe. Ab 1998 wurden sämtliche Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt, was zu einer Reduzierung der Kapazität auf 28.701 führte. Besonders markant waren die Arbeiten vor den Olympischen Sommerspielen 2004: Ein neuer Gebäudekomplex mit VIP-Logen, moderne Medienräume und ein frischer Naturrasen verliehen dem Stadion ein zeitgemäßes Gesicht.
Doch die Vision von PAOK geht weiter: Bis 2026 soll an gleicher Stelle ein modernes Stadion mit einer Kapazität von mindestens 35.000 Plätzen entstehen. Das geplante „Nea Toumba“ wird nicht nur die Heimspiele des Vereins beherbergen, sondern sich als multifunktionale Arena etablieren, die den Anforderungen von FIFA und UEFA gerecht wird. Die ambitionierten Pläne, unter der Leitung der Architekten von Populous und Salfo & Associates, sollen Thessaloniki ein neues sportliches Wahrzeichen verleihen.
Mit seiner wechselvollen Geschichte und seiner zentralen Rolle im griechischen Fußball ist das Toumba-Stadion weit mehr als nur Beton und Rasen. Es ist ein Ort, an dem unzählige unvergessliche Momente stattgefunden haben – von entscheidenden Derbys bis zu tosenden Jubeln der PAOK-Anhänger, die das Stadion in eine Festung verwandeln. (dt)