Serifos: Zerklüftete Berge, sanfte Hügel und malerische Buchten

Serifos, eine der weniger bekannten Inseln der Kykladen, liegt in der Ägäis, etwa 170 Kilometer südöstlich von Athen. Mit einer Fläche von rund 75 Quadratkilometern und einer Küstenlänge von etwa 81 Kilometern bietet die Insel eine abwechslungsreiche Landschaft aus zerklüfteten Bergen, sanften Hügeln und malerischen Buchten. Die höchste Erhebung der Insel ist der Berg Troulos, der eine Höhe von 585 Metern erreicht.
Von HB-Redakteurin Maria Vlachou

Reisen/Serifos – Die Entstehung von Serifos ist eng mit der geologischen Entwicklung der Ägäis verbunden. Vor etwa 200 Millionen Jahren war das Gebiet Teil eines Meeresbeckens, das durch die Bewegung der Erdplatten allmählich gehoben wurde. Die vulkanische Aktivität, die für viele Kykladeninseln charakteristisch ist, hat auch Serifos geformt. Die Insel besteht hauptsächlich aus Gneis und Schiefer, Gesteinen, die durch hohe Temperaturen und Druck metamorphosiert wurden. Die reichen Eisenerzvorkommen der Insel zeugen von ihrer geologischen Vergangenheit und spielten eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Wirtschaft von Serifos.

Foto: Hellas-Bote

Heute ist Serifos ein ruhiger Rückzugsort, der vor allem durch seinen authentischen Charme besticht. Im Gegensatz zu den touristisch überlaufenen Nachbarinseln hat Serifos seine traditionelle Lebensweise weitgehend bewahrt. Die Insel zählt etwa 1.400 Einwohner, die hauptsächlich in der Hauptstadt Chora und im Hafenort Livadi leben. Serifos ist bekannt für seine gastfreundlichen Bewohner, die Besucher herzlich willkommen heißen.

Die Wirtschaft der Insel stützt sich heute auf den Tourismus, wobei auch Landwirtschaft und Fischerei eine Rolle spielen. Serifos bietet eine Vielzahl an Unterkünften, von einfachen Pensionen bis hin zu luxuriösen Boutique-Hotels. Die lokale Küche, die sich durch frische Zutaten und traditionelle Rezepte auszeichnet, ist ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher.

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Serifos bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, die Besucher in ihren Bann ziehen:

Chora: Die Hauptstadt der Insel thront auf einem Hügel und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Meer. Die weißen Häuser, engen Gassen und die venezianische Burg verleihen Chora einen besonderen Reiz. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Kirchen Agios Athanasios und Agios Konstantinos sowie das Archäologische Museum.

Livadi: Der Hafenort ist das Tor zur Insel und ein belebter Ort mit zahlreichen Tavernen, Cafés und Geschäften. Von hier aus starten auch Bootstouren zu den umliegenden Stränden und Inseln.

Strände: Serifos ist gesegnet mit einigen der schönsten Strände der Kykladen. Besonders hervorzuheben sind der feinsandige Strand von Psili Ammos, der bei Familien beliebt ist, und der abgelegene Strand von Kalo Ampeli, der sich ideal zum Entspannen und Schwimmen eignet.

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Minen von Serifos: Die Überreste der antiken und modernen Bergwerke zeugen von der langen Bergbaugeschichte der Insel. Besonders beeindruckend sind die verfallenen Anlagen bei Megalo Livadi, wo die verlassenen Gebäude eine gespenstische Atmosphäre schaffen.

Kastro tou Gria: Diese antike Festung bietet nicht nur einen Einblick in die Geschichte der Insel, sondern auch einen spektakulären Blick über die Umgebung und das Meer.

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Serifos ist tief in der griechischen Mythologie verwurzelt. Die bekannteste Legende erzählt von Perseus und Medusa. Laut der Sage wurde Perseus auf der Insel geboren, nachdem seine Mutter Danae und er in einer Truhe von seinem Großvater, König Akrisios von Argos, ins Meer geworfen wurden. Sie landeten auf Serifos, wo sie von dem Fischer Diktys gerettet wurden. Perseus wuchs auf der Insel auf und machte sich später auf, um das Haupt der Medusa zu erlangen. Nach seiner Rückkehr verwandelte er den tyrannischen König Polydektes und seine Gefolgsleute in Stein, indem er ihnen das Haupt der Medusa zeigte. (mv)

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